Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Paderborn (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: U-Bootkrieg und Gegenwartsliteratur – Günter Grass und Tanja Dückers, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Umgang der Enkelgeneration mit der Thematik des Zweiten Weltkriegs auf den Grund gegangen. In Hinblick auf die nähere Betrachtung von Tanja Dückers Roman "Himmelskörper" ergeben sich vorab einige Fragen: Wie werden Erinnerungen gebildet und weitergegeben? Was ist Gedächtnis? Was sind Generationen und wie sind sie an eigenen und gemeinsamen Erinnerungsprozessen, insbesondere innerhalb des sozialen Konstrukts Familie, beteiligt? Welche Rollen und Beziehungen haben sie? Die Klärung dieser Fragen soll der abschließenden Analyse von Dückers Roman dienen. Diese soll darstellen, wie Dückers die einzelnen Aspekte in ihrem Roman aufgenommen hat, wie diese im Verlauf der Handlung im Zusammenhang eines Familiengedächtnisses wirken und wie sie letztendlich zu der Aufdeckung eines Familiengeheimnisses führen können. Wir befinden uns in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeugen des 2. Weltkriegs gibt. Seit einigen Jahren rückt daher zunehmend die Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Geschichte durch die sogenannte "Enkelgeneration" (3. Generation) in den Vordergrund. Insbesondere die eigene Familiengeschichte ist wichtiger Bestandteil für Prozesse der individuellen Aufarbeitung und Identitätsfindung. In der literarischen Welt ist der Umgang der Enkelgeneration mit diesem Thema zum Gegenstand und Inhalt einiger Werke geworden. So taucht auch Tanja Dückers in ihrem Roman in die Geschichte einer Familie ein, in der sich vieles um die Ereignisse der Kriegszeit dreht. Dabei tauchen im Laufe der Zeit einige Ungereimtheiten auf, die es aus Sicht der Enkelin zu klären gibt. Die Behandlung von Erinnerungsprozessen und der intergenerationelle Austausch bilden dabei den Handlungsrahmen.