Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Schulische Sozialisation, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den Begriffen „Körperkult“ und „Schönheitswahn“ werden zeitgenössische Körperpraktiken beschrieben und zeitgleich kritisiert. Diese Begriffe, die zumeist von der Konsum- und Mediengesellschaft immer wieder in die öffentliche Diskussion eingebracht werden, sind für eine Vielzahl von Menschen Anlass dazu, ihren Körper diesen ästhetischen Normen anzupassen. Allerdings werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die aus den Körperveränderungen resultierenden Risiken meist vernachlässigt oder erst gar nicht erwähnt. Mögliche Risiken, die daraus resultieren können sind Essstörungen. Diese Arbeit soll sich dadurch auszeichnen, dass ich eine nähere Erkenntnis über die verschiedenen Arten von Essstörungen gewinne. Hierzu möchte ich im Speziellen wissen, welche Ursachen, Symptome und Erscheinungsformen der „Anorexia nervosa“ bestehen. Der zweite Interessenschwerpunkt, der zugleich auch eine stärkere Gewichtung innerhalb dieser Arbeit einnehmen wird, ist mehr im praktischen Bereich anzusiedeln. Diesbezüglich ist mir wichtig, etwas darüber zu erfahren, wie man als Lehrkraft Anzeichen einer entstehenden „Anorexia nervosa“ erkennen, richtig einschätzen und adäquat Hilfestellung leisten kann. Die Vorgehensweise ist dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Begriffsbestimmung erfolgt, in der kurz dargestellt wird, wie Essstörungen im Allgemeinen charakterisiert werden und welche Formen von Essstörungen auftreten bzw. sich entwickeln können. Im Hauptteil wird dann genauer auf die Magersucht „Anorexia nervosa“ eingegangen. Hierzu werden zum einen einige Symptome, die sich auf das Körperbild und das Diät- bzw. Sozialverhalten beziehen, näher beschrieben. Darüber hinaus werden sowohl die durch die Magersucht auftretenden Begleiterkrankungen als auch Faktoren bzw. Ursachen genannt, die sich auf die Gesellschaft, auf mögliche sexuelle Traumatisierungen, auf die biologischen und stresstheoretischen Aspekte, den Rollenwandel und die diagnostischen Kriterien beziehen. Dieser Teil soll die Basis der Arbeit bilden, jedoch kurz und prägnant in seinen Schilderungen sein. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse einer kritischen Würdigung unter- zogen. Hierbei wird speziell auf die Erkennungs-, Einschätzungs- und Handlungsmöglichkeiten, die Lehrern im Schulalltag zur Verfügung stehen, eingegangen. Dabei möchte ich zu Beginn deutlich machen, dass es eben nicht nur Mädchen sind, die von Essstörungen heimgesucht werden, sondern auch Jungen daran erkranken können.[...]