Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Region: Afrika, Note: 1,0 , Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Forschungsgegenstand der vorliegenden Diplomarbeit ist die Kriegsökonomie in der DR Kongo als Herausforderung für die Friedenskonsolidierung durch die UN-Mission MONUC. Im Rahmen der Debatte um den Wandel des Krieges in den letzten Jahrzehnten wird von vielen Kriegsursachenforschern die Auffassung vertreten, die gegenwärtigen Bürgerkriege seien "entpolitisiert" und zunehmend von ökonomische Zielen der Gewaltakteure bestimmt, denen politische Motivationen nur noch als Ressource für die legitime Aufrechterhaltung des Kriegszustandes dienen. Mithilfe der sogenannten Schattenglobalisierung ist auch in der DR Kongo eine neue Form der informellen Ökonomie entstanden, die die lokale Wirtschaft des Landes mit der organisierten Kriminalität verbindet. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwiefern die politischen Motive des Konflikts zunehmend von wirtschaftlichen Interessen überlagert werden und wie die Vereinten Nationen auf die sich ständig ändernden Handlungslogiken, Akteure und Rahmenbedingungen reagieren. Die UN- Mission MONUC steht angesichts der Tatsache, dass sie über ein robustes Mandat verfügt, seit Jahren in der Kritik. Dies resultiert aus den anhaltenden Gewalteskalationen und Menschenrechtsverletzungen gegenüber der Zivilbevölkerung in der DR Kongo. Die mangelnde Effizienz der Mission wird von Experten zum einen auf die relativ geringe Truppenstärke gegenüber der Größe des Landes, zum anderen auf die Fehleinschätzungen der Konfliktdynamiken und einer mangelnden Modifizierung des Mandats der Mission zurückgeführt. Es wird argumentiert, die MONUC sei mit ihrem Mandat überfordert, da die Ausstattung zur Implementierung des Mandats ungenügend sei. Zurückgeführt wird das auf das mangelnde politische Interesse der internationalen Staatengemeinschaft. Darüber hinaus wird die mangelnde Anpassungsfähigkeit an die sich ständig ändernden Konfliktdynamiken und Gewaltakteure von Experten kritisiert. Hierzu gehört unter anderem die gewaltgesteuerte Ausbeutung reicher Rohstoffvorkommen und die dadurch entstandene Kriegsökonomie, die in den letzten Jahren zu einer Verstetigung und Verselbstständigung des Konfliktgeschehens in der DR Kongo beigetragen hat.
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