Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Proseminar Bertrand Russell, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Universalienrealismus Bertrand Russells In den 1912 erschienenen Problemen der Philosophie behandelt Bertrand Russell zentrale Fragen der Erkenntnistheorie und Ontologie und entwickelt – vornehmlich im neunten und zehnten Kapitel – eine realistische Universalienkonzeption mit „platonistischen Zügen“ . In der semantischen Analyse alltagssprachlicher Sätze stößt man bald auf ein Problem: Neben den Individualbegriffen, die auf ein bestimmtes Objekt der Außenwelt referieren, begegnen uns Universalien, Allgemeinbegriffe. In einem Satz wie „Sokrates ist ein Mensch“ bezeichnet „Sokrates“ ein Einzelding – eine bestimmte Person, die es nur einmal gab und geben wird –, „Mensch“ hingegen ist ein Universale, das auf potentiell unendlich viele Einzeldinge angewendet werden kann. In unserem Beispiel wurde ein Substantiv gewählt, um die Funktion eines Allgemeinbegriffes zu verdeutlichen; ebenso gut können jedoch Adjektive, Verben oder Präpositionen für Universalien stehen. Russell führt uns vor Augen, dass „sich kein Satz bilden lässt, in dem nicht wenigstens ein Wort ein Universale bezeichnet.“