Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Anglistik), Veranstaltung: Robert Louis Stevenson, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Viktorianische Zeitalter, wie die Periode der Regierung Königin Viktorias II. von 1837 bis 1901 in Großbritannien bezeichnet wird, kann sowohl als wirtschaftliche, als auch kulturell-gesellschaftliche Blütezeit Großbritanniens gesehen werden. Großbritannien erlebte während dieser Ära nicht nur seine wohl mächtigste Phase als Kolonialmacht und somit als Weltmacht, sondern gingen aus dieser Zeit einige kulturelle Meisterwerke hervor. Jedoch war diese Epoche auch sehr durch strenge gesellschaftliche Konventionen geprägt. Dem alltäglichen Leben wurde durch die Gesellschaft strenge moralische Vorstellungen auferlegt. „Victorian Britain is mainly remembered for two things: sexual prudishness and long novels.“ (Cohen 1996: 1). Vor allem mit der sexuelle Prüderie und deren möglichen Auswirkungen auf den Menschen werde ich mich in der vorliegenden Arbeit genauer auseinandersetzen. Anhand der Robert Louis Stevensons Erzählung „Dr Jekyll & Mr Hyde“ werde ich das Böse als Resultat der unterdrückten Sexualität durch die Gesellschaftsnormen darstellen. 2. Die Theorien Sigmund Freuds zur Sexualität 2. 1 Die psychologischen Folgen der unterdrückten Sexualität Vergleichbare gesellschaftliche Normen wie im Viktorianismus tauchten auch im Wien des 19. Jahrhunderts auf. Dort lebte zu dieser Zeit der berühmte Nervenarzt und Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856 – 1939). Dieser war jedoch ein scharfer Kritiker der biederen moralischen Vorschriften, vor allem im Bezug auf die Auslebung der Sexualität und beschrieb in zahlreichen Aufsätze und Untersuchungen die psychischen Erkrankungserscheinung auf Grund von sexueller Unterdrückung. Freud geht davon aus, dass unterdrückte Sexualität Neurosen im Menschen...