Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Macromedia Fachhochschule der Medien Köln, Veranstaltung: Dramaturgie, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die „dramaturgische Meisterklasse“ des unzuverlässigen Erzählens näher erläutert und anhand von zwei Filmen analysiert. In dieser Erzählform ist das Gesehene nicht Das was es zu Sein scheint. Ein Labyrinth bestehend aus Unwahrheiten lässt den Zuschauer durch die Geschichte irren und anschließend entlässt die Offenbarungsszene den verwirrten Zuschauer mit einem Erfolgs- und Überraschungserlebnis aus dem Film. Diese Arbeit soll Aufschluss darüber geben, welche Funktionen dieser Erzählstil ausüben kann. Weiterhin wird die Frage aufgeworfen, ob der Zuschauer von selbst auf die Idee kommt, dass es sich bei dem gesehenen Film um einen „unzuverlässigen“ Erzähler handelt. Hierzu muss es bestimmte Hinweise geben, die gut versteckt aber trotzdem auffallend genug sein müssen, um die entsprechende Erzählform anzudeuten. Wie versucht der Drehbuchautor, den Zuschauer aus seiner Unwissenheit herauszuführen? In dieser Ausarbeitung werden implizite und explizite Signale einer unzuverlässigen Erzählung genannt und beispielhaft anhand den Filmen „Fight Club“ und „Das geheime Fenster“ aufgezeigt. Gibt es eine Typologie bezüglich der Signale und sind Diese aussagekräftig genug? Des Weiteren sollen in dieser Arbeit bestimmte Strategien der Verunsicherung fokussiert werden, welche den Film „Das geheime Fenster“ undurchsichtig machen und somit die Unzuverlässigkeit der Erzählung verschleiern. Diese Strategien sind sehr wirkungsvoll und funktionieren deshalb so gut, weil die Zuschauer die Authentizität der Bilder nicht hinterfragen, da sie es gewohnt sind dem „cinematic narrator“ blind zu vertrauen. Der Zuschauer wird auf eine oder sogar auf mehrere falsche Spuren gelenkt, um von der Wahrheit abzulenken. Wie versucht also, der Drehbuchautor den Zuschauer in eine Unwissenheit hineinzuführen? „Alice im Wunderland“, “Der Baron von Münchhausen und „Don Quijote“ sind Werke der Literatur, in denen der unzuverlässige Erzählstil sein breites Publikum gefunden hat. Doch auch das Medium Film, hat diese Erzählweise für sich entdeckt und begeistert Millionen von Zuschauern mit Filmen wie „Sixth Sense“ (USA 1999), „Fight Club“ (USA 1999), „Vanilla Sky“ (USA 2001), „Memento“ (USA 2000) und „Das geheime Fenster“ (USA 2004).