Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,6, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Neuere deutsche Philologie), Veranstaltung: Die Lyrik des Barock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Untersuchung der „Vanitas“ und des „Memento mori“ in der Lyrik des Barockzeitalters soll Aufschluss geben, welche bedeutende Rolle beide Begriffe in der Epoche von 1600 bis 1720 gespielt haben. Meine Analyse soll die Zerrissenheit der Menschen und deren pessimistische Grundeinstellung aufzeigen. Anhand der ausgewählten Gedichte möchte ich die Lebensauffassung berühmter Lyriker des Barock verdeutlichen und darstellen, welche Gedanken das Leben von Andreas Gryphius oder Martin Opitz beeinflusst und geprägt haben. Die Lyrik des Barock ist von großer Tiefe und sprachlicher Schönheit, was im Laufe dieser Hausarbeit anhand von Beispielen aufgezeigt werden soll. Dichter dieser Epoche stammten hauptsächlich aus gelehrten, bürgerlichen Kreisen und sprachen Leser desselben Niveaus an. Lyrikervereinigungen, wie die Fruchtbringende Gesellschaft widmeten sich der „Pflege der dt. Sprache“ , darunter auch die Gesellschaft, der Gryphius später angehören sollte. In Deutschland hatten sich die Gegensätze seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 verschärft. Die katholische Kirche hatte für den alten Glauben große Gebiete zurückgewonnen, neben den Lutheranern gab es auch reformierte Gemeinden. Es herrschte enorme Spannung zwischen den einzelnen Religionsparteien und der eigentlich unbedeutende Zwischenfall des „Prager Fenstersturz“ löste den Dreißigjährigen Krieg auf deutschem Boden aus. Zunächst ein Religionskrieg, wurde er allmählich zu einem Machtkampf zwischen Kaiser und Fürsten. Da Lyriker wie Opitz und Gryphius in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges aufgewachsen waren, war ihnen strenge Ordnung ihrer Werke oberstes Gebot. Dies spiegelt sich vor allem in ihren Gedichten wieder. Die drei von mir ausgewählten Gedichte „Es ist alles eitel“ und „Thränen des Vaterlandes. Anno 1636.“ von Andreas Gryphius, sowie das Gedicht „Ach „Liebste / las vns eilen“ von Martin Opitz lassen sich auf Grund ihrer für den Barock typischen Merkmale als eindeutig dieser Zeit angehörig identifizieren. Werkinterpretation und Literaturgeschichte bedingen und ergänzen sich dabei gegenseitig. Immens wichtig ist aber auch die Betrachtung der historischen Zusammenhänge in denen Werk und Autor stehen.