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Ein wertvolles österreichisches Kulturgut, die Skulptur "Der Verdrüssliche" von Franz Xaver Messerschmidt, ist unter dubiosen Umständen ans Getty Museum von Los Angeles verkauft worden. Das erfährt Dr. Carola Broggiato, eine ehemalige Mitarbeiterin des Bundesdenkmalamts, durch Zufall. Sie will mehr erfahren, recherchiert und stößt auf Ungereimtheiten. Welche Rolle spielte der österreichische Staat beim Verkauf der Skulptur? In Wien beginnt ein Vexierspiel voller Überraschungen, bei dem so manches aufgedeckt wird, was andere lieber unter den Teppich gekehrt hätten.
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Eva Holzmair wurde in Korneuburg geboren und ist in Wien aufgewachsen. Die Autorin lebt und arbeitet in Wien. Seit Jahren ist die studierte Dolmetscherin zudem literarisch tätig. Sie veröffentlicht Prosa und Theaterstücke.
Produktdetails
- Verlag: Gmeiner Verlag
- Seitenzahl: 507
- Erscheinungstermin: 10. März 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783839267233
- Artikelnr.: 60474937
Broschiertes Buch
In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung spielt sich aus der Sicht von drei Figuren ab. Die erste ist Dr. …
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In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung spielt sich aus der Sicht von drei Figuren ab. Die erste ist Dr. Carola Broggiato, eine pensionierte Hofrätin mit einem Krebsleiden. Brogiatto arbeitete „in ihrer aktiven Zeit“ im österreichischen Bundesdenkmalamt und ist eine begeisterte Kunstliebhaberin. Sie erfährt durch Zufall, dass die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von dem Künstler Franz Xaver Messerschmidt das Wiener Kunstmuseum Belvedere verlassen hat. Es wurde verkauft, offenbar ohne dass Informationen über dieses Geschäft an die Öffentlichkeit drangen. Broggiato weiß aus ihrer Zeit als aktive Hofrätin, dass die Skulptur normalerweise Österreich nur als Leihgabe hätte verlassen dürfen und beginnt zu ermitteln.
Die zweite Perspektivfigur ist die junge Malerin Gitta Hausladen. Hausladen hat einen Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik hinter sich und versucht, sich wieder in den Alltag einzugewöhnen und sich um ihr Kind im Grundschulalter zu kümmern. Hartnäckig kämpft Hausladen gegen ihre gelegentlichen Wahnvorstellungen und ständigen Selbstzweifel an. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass Mitglieder der Familie Hausladen verstrickt sind in die zentrale Frage des Romans: Was ist mit der Skulptur des „Verdrüsslichen“ geschehen?
Die dritte Perspektive, vielleicht die, die mir am besten gefallen hat, ist sicher die ausgefallenste. Der Charakterkopf „Der Verdrüssliche“ kommentiert die Gegenwart und erzählt von seiner jahrhundertelangen Vergangenheit. Die Figurensprache ist Holzmair hier ganz besonders gelungen. Ein wenig altertümlich, ohne altbacksch zu wirken, voller Witz und Lebensweisheit.
Die drei Handlungsstränge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, verweben sich, schaukeln die Spannung hoch und enden in der überraschenden und schlüssigen Auflösung des Falls.
Holzmair ist ein spannender Krimi gelungen, der mich wie ein historischer Roman mit dem Wirken Messerschmidts und der Gesellschaft im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert vertraut macht. „Der Verdrüssliche“ ist auch ein feministischer Roman. Die Figuren der Dr. Broggiato und der Künstlerin Hausladen kämpfen trotz ihrer jeweiligen Krankheit um Anerkennung und Selbstbestimmung. Sie lassen sich von Konventionen oder Hindernissen manchmal kurz bremsen, jedoch nie aus der Bahn schlagen. Letztendlich ist Holzmairs Roman auch einfach ein belletristischer Leckerbissen, der allein wegen seines geschliffenen Schreibstils, der prägnanten Sprache und der einfühlenden Figurenpsychologie eine eindeutige Leseempfehlung verdient hat. „Der Verdrüssliche“ hat mich sehr beeindruckt
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Der Mensch ist gut, nur die Leut‘ sind schlecht (Nestroy).
Ein grandioses Lesevergnügen, bei dem der Leser selbst aktiv werden und mitdenken muss.
Die drei Erzählstränge – fantasievoll, anregend und intelligent – sind miteinander verwoben, was sich erst nach und …
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Der Mensch ist gut, nur die Leut‘ sind schlecht (Nestroy).
Ein grandioses Lesevergnügen, bei dem der Leser selbst aktiv werden und mitdenken muss.
Die drei Erzählstränge – fantasievoll, anregend und intelligent – sind miteinander verwoben, was sich erst nach und nach offenbart.
Ein besonders skurriler und famoser Erzähler ist der titelgebende Charakterkopf, der so viel erlebt, über die Jahrhunderte hinweg als genauer Beobachter die Welt und seine Umgebung betrachtet und Schlüsse gezogen hat – ein redseliger Alter, der sein Hier und Jetzt immer wieder forsch bezwingt und mit der Zeit geht – that’s the way you do it. Dann erleben wir die kluge, gezeichnete Carola, Frau Dr. Hofrätin, die sich noch einmal abschließend ihrer Lieblingsaufgabe widmet. Das Trio komplettiert Gitta, die empfindsame, fragile und talentierte Künstlerin, die dabei ist, das Leben zu üben und zu meistern.
Jeder ist auf seine Art und Weise gefangen und begrenzt, versteht es aber auch mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln sich zu offenbaren und mit der Welt in Kontakt zu treten. Und alle drei verbindet eine große Leidenschaft…
Es geht um Kunst, um Kommerz, die Welt der Museen und der Meisterwerke, um Kunstmäzene, Raubkunst, Nazigrößen, Katzen und Ratten, Schein und Sein, letztendlich um das Wahre und Echte im Leben.
Spannend wie ein Thriller liest sich dieser Roman, peu a peu verfolgen wir den Weg des Verdrüsslichen und finden heraus, ob er schon bei seinem letzten Ziel angekommen ist und sein Glück finden kann.
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