Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. Der Abend war nicht ganz so verlaufen, wie Liane Schreiber es sich vorgestellt hatte. Während sie einen romantischen Kinofilm sehen wollte, hatte Rainer, ihr Freund, darauf bestanden, in einer rauchigen Kneipe mit Dutzenden anderer Männer vor dem Fernseher ein Fußballspiel zu verfolgen. »Ich mache mir nun mal nichts aus schnulzigen Liebesfilmen«, murrte er, als er Liane zu später Stunde nach Hause brachte. »Du hättest ja nicht mitzukommen brauchen, wenn dir Fußball keinen Spaß macht.« Liane schnaubte verächtlich. »Ich habe mich die ganze Woche über auf den Samstagabend mit dir gefreut, und dann mutest du mir so etwas zu.« Daß ihr der Zigarettenrauch und die schlechte Luft in jenem Lokal Übelkeit verursacht hatten, erwähnte sie nicht. Vor der alten Jugendstilvilla, in der Liane mit ihren Eltern lebte, hielt Rainer seinen Wagen an und sagte: »Nächstes Wochenende können wir ja machen, was du willst… obwohl, da gibt es ein spannendes Länderspiel…« Sie hatte genug. Bevor sie die Beifahrertür öffnete, sagte sie kühl: »Vielleicht ist es besser, du rufst mich an, wenn es ausnahmsweise Wichtigeres als Fußball gibt!« Noch bevor Rainer antworten konnte, war sie ausgestiegen und eilte die Stufen zum Haus empor. Ihre Eltern hatten recht – Rainer paßte nicht zu ihr. Walter Schreiber war Bürgermeister des Kleinstädtchens Hofbergen und auf den guten Umgang seiner Tochter bedacht. Liane studierte Sozialpädagogik in der nahen Großstadt und kam nur an den Wochenenden nach Hause, während Rainer sein Geld als Kfz-Mechaniker in einer örtlichen Autowerkstatt verdiente. Zu Lianes Mißmut waren Walter und Liesbeth Schreiber noch nicht zu Bett gegangen, als sie den Flur betrat. »Liane?« rief ihre Mutter aus dem Wohnzimmer. »Komm doch bitte noch auf einen Sprung zu mir, ja?« Sie setzte eine betont fröhliche Miene auf und begrüßte Liesbeth, die mit einer Stickerei in ihrem Lieblingssessel saß.