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Inhaltsangabe:Einleitung: Im Gegensatz zu vormodernen Epochen wird die europäische Gesellschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr in erster Linie von einer kollektiven metaphysischen Struktur, d.h. einer Religion, zusammen-gehalten. Andere Faktoren wie Nationalität, politische Gesinnung und gesellschaftlicher Stand üben einen weitaus stärkeren Einfluss auf das Selbstverständnis des postmodernen Abendländers aus. Diesem stehen zahlreiche Möglichkeiten für den Aufbau einer Identität zur Verfügung. Jean-Paul Sartre beschreibt den daraus resultierenden Zwiespalt des postmodernen Menschen in…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Im Gegensatz zu vormodernen Epochen wird die europäische Gesellschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr in erster Linie von einer kollektiven metaphysischen Struktur, d.h. einer Religion, zusammen-gehalten. Andere Faktoren wie Nationalität, politische Gesinnung und gesellschaftlicher Stand üben einen weitaus stärkeren Einfluss auf das Selbstverständnis des postmodernen Abendländers aus. Diesem stehen zahlreiche Möglichkeiten für den Aufbau einer Identität zur Verfügung. Jean-Paul Sartre beschreibt den daraus resultierenden Zwiespalt des postmodernen Menschen in besonders treffender Weise: ¿L¿homme est condamné à être libre¿. Die absolute Freiheit des Menschen impliziert also den Zwang zur individuellen Entscheidung für oder gegen identitätsstiftende Faktoren. Der Blick auf die europäische Vergangenheit und die Tradition der westlichen Metaphysik zeigt, dass die katholische Kirche zum Teil noch bis ins späte 18. Jahrhundert, in Spanien sogar weit darüber hinaus, einen wesentlichen Teil der politischen und gesellschaftlichen Strukturen beeinflusst. In jenem Gefüge hat der Mensch seinen festen Platz, den er nicht hinterfragen muss, jedoch oft auch nicht hinterfragen darf. Der gravierende Unterschied zwischen der vormodernen und der modernen Gesellschaft führt zu der Frage, wie eine solche Veränderung stattfinden konnte. Aufgrund dessen ist es sinnvoll und notwendig, nach den Ursachen dieses Wandels von einer ¿gottgegebenen¿ Gesellschaftsform zu derjenigen des 21. Jahrhunderts in der Zeit zwischen Aufklärung und Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu fragen. Die Zeit um 1900 ist in diesem Zusammenhang besonders relevant, weil sie das Ende dieser Übergangszeit darstellt. Die Aufklärung hat fast ein Jahrhundert lang auf die Geisteshaltung des abendländischen Menschen gewirkt, Gesellschaftsstrukturen und Marktwirtschaft werden radikal durch Industrialisierung, Kommunikationsbeschleunigung, Nationalismus und Imperialismus verändert. Kunst und Literatur erlangen einen autonomen Status und der ¿Tod Gottes¿ ist in Also sprach Zarathustra von Friedrich Nietzsche postuliert worden. In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie in der europäischen Literatur um 1900 der Verlust einer absoluten Instanz thematisiert und welche Form von Identität auf existenzieller Ebene neu formuliert wird. Inwieweit in diesem Zusammenhang von einer spezifisch ¿europäischen Entwicklung¿ gesprochen werden kann und welche Konflikte und [...]

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Autorenporträt
Geboren in Togo, aufgewachsen in Panama, Spanien und Deutschland, Freiwilligendienst als Tänzerin und Ballettlehrerin in Bangkok, Magisterstudium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Spanischen und Französischen Philologie in Bonn und Paris. 2010 bis 2014 Chefredakteurin des Düsseldorfer Kunstmagazins INDEX (2010-2012 Volontariat), 2012 bis 2015 Lektorin des Maxlin Verlag für Kunst und Wissenschaft. Weitere Arbeitgeber waren u.a. der Fernsehsender PHOENIX, das Sprachlernzentrum der Universität Bonn, die Oper Bonn und Deutsche Post DHL. Seit 2015 freiberuflich tätig als weltreisende Kunstkritikerin, Autorin und Schreibcoach.