Intellektuell beeinträchtigte Kinder und Jugendliche leiden häufiger unter psychischen Erkrankungen als nicht beeinträchtigte Gleichaltrige. Dennoch sind sie psychotherapeutisch, psychiatrisch und heilpädagogisch mangelhaft versorgt. Woran liegt das? Was verstellt uns den Blick auf die auffälligen Verhaltensäußerungen, die allzu oft der geistigen Behinderung zugerechnet und nicht als Ausdruck psychischer Belastung wahrgenommen werden? Diese Fragen werden in diesem Werk praxis- und lösungsorientiert anhand zahlreicher Fallbeispiele erörtert. Hinderliche Perspektiven wie u.a. die Haltung des "overshadowing", eine unklare Entwicklungsorientierung oder unpassende Begrifflichkeiten wie "herausforderndes Verhalten" werden auf Grundlage der Entwicklungspsychopathologie, des bio-psycho-sozialen Modells der ICF und unter systemischen Gesichtspunkten kritisch diskutiert. Vor dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrung möchte der Autor allen involvierten Disziplinen eine erweiterte Betrachtungsweise vorschlagen und dazu beitragen, einen angemessenen Umgang mit diesen Kindern und Jugendlichen zu finden.
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