Wer Fred Vargas kennt, weiß dass ihr Adamsberg nicht immer vor Charme und Sympathie strotzt und trotzdem lese und höre ich ihre Krimis gern, da sie immer wieder fesselnd sind. Es geht bei Adamsberg nicht um große Actionszenen oder viel Blut und Gewalt, sondern eher um die Hintergründe. Warum eine
Person zum Massenmörder wird. In diesem Fall ist es kompliziert, sehr kompliziert, denn die Morde…mehrWer Fred Vargas kennt, weiß dass ihr Adamsberg nicht immer vor Charme und Sympathie strotzt und trotzdem lese und höre ich ihre Krimis gern, da sie immer wieder fesselnd sind. Es geht bei Adamsberg nicht um große Actionszenen oder viel Blut und Gewalt, sondern eher um die Hintergründe. Warum eine Person zum Massenmörder wird. In diesem Fall ist es kompliziert, sehr kompliziert, denn die Morde sind eigentlich alle aufgeklärt und für jeden Mord gibt es einen Täter. Oder doch nicht? Als wieder eine junge Frau ermordet wird, wird Adamsberg stutzig und sieht Zusammenhänge, die nur er versteht und sieht. Er bekommt kaum Unterstützung, im Gegenteil immer wieder stößt er auf Widerstand und so muss er sich allein mit seinen Gedanken auseinandersetzen. Seine eigene Familie und Vergangenheit holt ihn dabei ein. Er ist viel zu emotional in diese Geschichte verstrickt, um unparteiisch zu sein. Und dann geschieht es. Auf einer Dienstreise nach Kanada gerät er selbst unter Druck und Mordverdacht. Jetzt weiß er, dass er mit seinen Gedanken und Konstrukten recht hat, doch steht er diesmal auf der falschen Seite.
Der Anfang zieht sich ein wenig, aber je länger und tiefer man diese Geschichte eintaucht, desto spannender und interessanter wird sie. Ich war diesmal von Adamsberg überrascht. Sein Humor war mir bisher nicht bekannt. Vielleicht lag es an der beeindruckenden Retancourt, die für ihren Chef der Rettungsanker wird und dabei sich ganz langsam in das Herz des Lesers schleicht. Mit vollem Einsatz und jeder Menge wunderbarer Ironie platzt Josette in die Geschichte. Eine ganz zauberhafte Häckerin, die mit ihrer Art Adamsberg fast an die Wand spielt. Es machte Spaß die Dialoge zwischen Jossette, Clémentine und Adamsberg zu lesen und das Staunen von Adamsberg zu erahnen. Diese drei Frauen (Retancourt, Josette und Clémentine) tragen die Geschichte entscheidend mit und durch sie wird Adamsberg menschlicher und für den Leser greifbarer.
Trotz des schweren Themas und der vielen Morde war dies mein bisher bester Adamsberg. Ich hoff, dass diese Art von Humor und die Charaktere auch in den anderen Fällen von Adamsberg auftauchen, denn sie tun ihm gut.