Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie sich die Theorie der Kulturindustrie und Adornos ästhetische Aussagen zueinander verhalten. Das heißt konkret, zu fragen, wie sich das Verhältnis von objektivem Wahrheitsgehalt der Kunst mit Adornos Kritik einer totalen Kulturindustrie zusammenbringen lässt. Wenn von Ästhetik die Rede ist, dann meist in Gesprächen in denen es um vermeintlich »höhere« Kunst geht, die weit über der sogenannten Massenkultur rangiert. Die Trennung zwischen hoher und niederer Kunst scheint heute so selbstverständlich, dass ihre fließenden Übergänge und das Verhältnis, in dem sie sich womöglich bedingen, gar nicht mehr beachtet werden. Der Philosoph Theodor W. Adorno entwickelte sowohl umfassende Theorien über Ästhetik als auch über das, was er zusammen mit Max Horkheimer als Kulturindustrie bezeichnete. Entgegen eines oft verbreiteten Missverständnisses lehnte Adorno die strikte Trennung zwischen Kunst und Massenkultur jedoch ab. Die Theorie der Kulturindustrie beschäftigte sich nie nur mit dem, was sich abseits von Kunstausstellungen, Museen und Opern abspielte. Dadurch machte sie sich nicht gemein mit reaktionärer Kritik an einer vermeintlich vermassten Gegenwartskultur. Adorno und Horkheimer explizierten stattdessen die Totalität der Kulturindustrie, die alle kulturellen Sphären umfasst, weil deren Ideologieproduktion sich eben auch in avancierter Kunst zeigte. Für Adornos Ästhetik war jedoch zugleich konstitutiv, dass jedes Kunstwerk einen Wahrheitsgehalt habe.