Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens mit dem Auftreten von Ottfried Preußlers "Die kleine Hexe" (1957) trat eine neue Hexengeneration langsam in Erscheinung: eine freundliche, hilfsbereite und gute Hexe. Auch die heutigen Hexen der Kinder- und Jugendliteratur zeigen ihre Gutartigkeit. Egal ob Bibi Blocksberg, Hexe Lilli, Flora Flitzebesen oder Petronella Apfelmus – sie alle haben eine Sache gemeinsam: Sie sind gute Hexen. Die guten Hexen erweisen sich in der aktuellen Zeit sowohl in der Literatur als auch im Film- und Fernsehformat als erfolgreich und beliebt. Vor allem junge Mädchen möchten so sein wie ihre hexenden Freundinnen: freundlich, hilfsbereit und gut. Doch Hexen waren nicht immer derartig gute Wesen. Obwohl die bösen Hexen heutzutage kaum noch zu finden sind, waren sie eine lange Zeit über die einzige Hexengeneration. Folglich kann die These aufgestellt werden, dass die Hexenfigur als Motiv eine Entwicklung hin zum Guten durchlebt hat, was nicht zuletzt an der pädagogischen Debatte der 1950er-Jahre liegen mag. Böse Hexen wie die grimmschen Märchenhexen waren demnach nicht für Kinder geeignet. Dementsprechend werden fortan die Hexen als entmystifizierte und durchweg gute Wesen dargestellt. Dabei stellt sich die Frage, wie dieser Wandel begründet ist und ob es wirklich keine bösen Hexen mehr gibt.