Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum der Arbeit stehen zwei Fragen. Zum einen "Welche Gründe stehen hinter dem Wandel der mittelalterlichen Protagonisten-Typik?" und zum anderen "Wie lassen sich jene Gründe mit dem Mückenkrieg (1600) von Hans Christoph Fuchs in Einklang bringen und welche neue Deutungsperspektiven werden dadurch geöffnet?". Strukturell ist die Arbeit ihren zugrundeliegenden Fragestellungen entsprechend zweigeteilt. Im ersten Teil werden die allgemeinen Gründe des Wandels erörtert. Der zweite Teil beschäftigt sich ausschließlich mit dem Wandel der Protagonisten-Typik im Mückenkrieg. Hierfür wird zunächst der Hintergrund des Autors und die Entstehungssituation des Werkes betrachtet. Abschließend werden die allgemeinen Gründe für den Wandel im Zusammenhang mit mögliche Deutungsperspektiven des Werkes diskutiert. Bei der literarischen Gattung der mittelalterlichen Tierepik handelt es sich allgemein um eine narrative Großform, welche oftmals in Versen verfasst ist, mit Tieren als Handlungsträgern. Tiere treten in diesen "zwischen Komik und Ernst changierenden Texten" durch den Austausch ihrer Gedanken, Gefühle und Gebärden miteinander wie Menschen in Kontakt und leben in einer dieser entsprechenden Gesellschaft. Im Laufe der Formation der Gattung etablierte sich eine gewisse Typik der handelnden Tierfiguren und deren Assoziationen mit bestimmten körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten. So wurde der protagonistische Schwerpunkt stets durch den weit verbreiteten Fuchs-Wolf-Antagonismus verkörpert, bei dem der Fuchs die Rolle des schwachen schlauen Charakters während dem Wolf die Rolle des starken dummen Charakters zukam.