Joe Prohaska, nach einem Dienstunfall früh pensionierter Kriminalkommissar aus Deutschland (so seine Eigendefinition), lebt nun in Istrien, der Heimat seines Vaters, der halb Kroate halb Tscheche war.
Wie schon im ersten Krimi („Der Duft des Oleanders“) stolpert Joe, obwohl er sich nicht als
Ex-Polizist zu erkennen gibt, in einen Kriminalfall.
Der 80-jährige Bartolo Monti, nach dem Zweiten…mehrJoe Prohaska, nach einem Dienstunfall früh pensionierter Kriminalkommissar aus Deutschland (so seine Eigendefinition), lebt nun in Istrien, der Heimat seines Vaters, der halb Kroate halb Tscheche war.
Wie schon im ersten Krimi („Der Duft des Oleanders“) stolpert Joe, obwohl er sich nicht als Ex-Polizist zu erkennen gibt, in einen Kriminalfall.
Der 80-jährige Bartolo Monti, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mutter und Schwester in die USA ausgewandert, kehrt als reicher Mann nach Istrien zurück. Er möchte den verarmten Dorfbewohnern eine Zukunft bieten, in dem er die alten verfallenen Steinhäuser aufkauft und zu Ferienhäusern umbaut. Wie zu erwarten, sind die wortkargen Bewohner geteilter Meinung. Am Tag nach der Vorstellung des Projektes ist Monti tot.
Joe, den Monti über den Erwerb seines Reichtums ins Vertrauen gezogen hat, glaubt nicht an einen natürlichen Tod.
Es ist nicht einfach für Prohaska, aus den schweigsamen Dorfbewohnern Brauchbares herauszubekommen. Er muss sein Fingerspitzengefühl und Fäuste bemühen, um hinter die Geheimnisse der Menschen zu kommen.
Silvija Hinzmann weiß, worüber sie schreibt. Geboren in Kroatien und in Deutschland aufgewachsen, ähnelt Joes Biographie ihrem eigenen Lebensweg. Die nach wie vor nicht aufgearbeitete Geschichte Istriens bzw. Kroatiens (Zweiter Weltkrieg, Vertreibung der italienischen Bevölkerung, Partisanen, Zerfall Jugoslawiens) fließt elegant in den Krimi ein und lässt die Protagonisten authentisch handeln. Ich sehe sie vor mir, die wettergegerbten Gesichter der Frauen und Männer. Ich spüre die Ressentiments Fremden gegenüber. Ja, die Stimmung ist ein wenig trist, doch alles hat Hand und Fuß.
Fazit:
Wer einen Krimi mit Atem raubender Action sucht, ist hier falsch. Wer Istrien und seine Bewohner kennen lernen möchte, ist hier richtig.