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Der Warschauer Aufstand von 1944 ist heute das wichtigste Symbol polnischen Heldenmuts und Freiheitsdrangs im Zweiten Weltkrieg. Aber er war auch eine nationale Katastrophe, denn die Deutschen reagierten mit äußerster Brutalität: mit Massenexekutionen und Deportationen, gefolgt von der systematischen Zerstörung der Hauptstadt. Mindestens 150.000 zivile Tote und weitere Hunderttausende Deportierte waren zu beklagen. Stephan Lehnstaedt zeigt, wie die deutschen Verbrechen und das Abwarten der Roten Armee nach über zwei Monaten zum Scheitern dieser außergewöhnlichen Widerstandsaktion führten.

Produktbeschreibung
Der Warschauer Aufstand von 1944 ist heute das wichtigste Symbol polnischen Heldenmuts und Freiheitsdrangs im Zweiten Weltkrieg. Aber er war auch eine nationale Katastrophe, denn die Deutschen reagierten mit äußerster Brutalität: mit Massenexekutionen und Deportationen, gefolgt von der systematischen Zerstörung der Hauptstadt. Mindestens 150.000 zivile Tote und weitere Hunderttausende Deportierte waren zu beklagen. Stephan Lehnstaedt zeigt, wie die deutschen Verbrechen und das Abwarten der Roten Armee nach über zwei Monaten zum Scheitern dieser außergewöhnlichen Widerstandsaktion führten.
Autorenporträt
Stephan Lehnstaedt, geb. 1980, ist seit 2016 Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien an der Touro University Berlin. Er veröffentlichte umfangreich zur deutsch-polnischen Geschichte. In der Reihe Kriege der Moderne erschien 2021 von ihm Der Große Nordische Krieg 1700–1721.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Immer noch zu wenig präsent in der Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs ist laut Rezensent Robert Probst der Warschauer Aufstand des Jahres 1944 - der vorliegende Band ist glücklicherweise dazu geeignet, dies zu ändern. Der Historiker Stephan Lehnstaedt stellt darin laut Probst kenntnisreich dar, wie sich die "Armia Krajowa" im Juli 1844 gegen die deutschen Besatzer zur Wehr setzte und wie die Deutschen den Aufstand mit brutalen Mitteln niederschlugen, viele Zivilisten töteten und große Teile Warschaus in Schutt und Asche legten. Ein bestialisches Verbrechen, das, findet Probst, mehr Aufmerksamkeit verdient - durch Bücher wie dieses.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2024

Vernichtung
einer Hauptstadt
Stephan Lehnstaedts Buch
über den Warschauer Aufstand
liefert profunde Aufklärung.
Für die einen ist es ein Kristallisationspunkt ihrer Geschichte und von überragender symbolischer Bedeutung, für die anderen ist es leider nach wie vor ein relativ blinder Fleck. Das ist eben wieder klar geworden bei den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Warschauer Aufstands von 1944. In Deutschland fehlt noch immer viel Wissen um den Aufstand der polnischen Heimatarmee. Das ist umso bedauerlicher, wenn man die Verheerungen bedenkt, die Wehrmacht und SS bei der Niederschlagung des Aufstands in der Hauptstadt des Nachbarlandes angerichtet haben. Heinrich Himmler sagte es im September 1944 ganz offen: „Außerdem habe ich gleichzeitig den Befehl gegeben, dass Warschau restlos zerstört wird. (. . . ) Jeder Häuserblock ist niederzubrennen und zu sprengen.“ Am Ende des Krieges waren gerade einmal zehn Prozent der Häuser unzerstört.
Abhilfe kann da die Lektüre des schmalen Bandes „Der Warschauer Aufstand 1944“ aus der Feder des Osteuropa- und Holocaustexperten Stephan Lehnstaedt schaffen. Der Reclam-Verlag hat seit einigen Jahren die verdienstvolle Reihe „Kriege der Moderne“ aufgelegt, ein großer Fokus liegt auf Einzeldarstellungen zum Zweiten Weltkrieg auf dem neuesten Forschungsstand. Herausgegeben wird die Reihe vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Einige militärisch-taktische Details sind aus diesem Grund für Laien recht speziell, ebenso die Karten, jedoch ist die Reihe durchaus auf Volksbildung angelegt.
Lehnstaedt erklärt fundiert das deutsche Besatzungsregime in Polen, den dortigen Widerstand und wie Ende Juli 1944 die „Armia Krajowa“ sich erhob – ohne große Aussicht auf Erfolg und ohne die Unterstützung der Roten Armee, die keine Anstalten machte, den Polen zu Hilfe zu kommen. Er porträtiert die handelnden Personen auf beiden Seiten und analysiert, wie die Besatzer nach ersten Verlusten auf brutalste Weise reagierten und Kämpfer und Zivilisten ohne Unterschied ermordeten. 150 000 zivile Tote, Hunderttausende Deportierte und die symbolische und reale Zerstörung Warschaus waren die Folge. Dieses monströse Kriegsverbrechen sollte 80 Jahre später endlich einen angemessenen Erinnerungsplatz finden.
ROBERT PROBST
Stephan Lehnstaedt:
Der Warschauer Aufstand 1944. (Reihe: Kriege der Moderne). Reclam Verlag, Ditzingen 2024. 160 Seiten, 18 Euro.
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