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Examensarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, Universität Leipzig (OKR Schwerin, Ev.-Luth. Kirche Mecklenburg), Veranstaltung: 2. Theol. Examen ist Kirchliches Examen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Kirche, die bereit ist, den ihr aufgetragenen Ort anzunehmen, hat die Verheißung, mit der ihr aufgetragenen Botschaft und ihrer Lebensart ¿Salz der Erde' zu sein." Die Landeskirche hat in den vergangenen vier Jahren einen weiten Weg zurückgelegt. Durch die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen der Wende und der…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, Universität Leipzig (OKR Schwerin, Ev.-Luth. Kirche Mecklenburg), Veranstaltung: 2. Theol. Examen ist Kirchliches Examen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Kirche, die bereit ist, den ihr aufgetragenen Ort anzunehmen, hat die Verheißung, mit der ihr aufgetragenen Botschaft und ihrer Lebensart ¿Salz der Erde' zu sein." Die Landeskirche hat in den vergangenen vier Jahren einen weiten Weg zurückgelegt. Durch die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen der Wende und der Wiedervereinigung hat sie eine neue Rolle in der pluralistischen Gesellschaft übernehmen müssen. Dabei stand sie oft unter hohem zeitlichem und inhaltlichem Anpassungsdruck und hatte kaum Spielraum, zuerst eine grundsätzliche, theologische Stand ortbestimmung zu unternehmen und dann daraus Konsequenzen für ihre Gestalt und Struktur zu ziehen. Die Landeskirche hat sich sowohl aus pragmatischen als auch aus inhaltlichen Gründen weitgehend dafür entschieden, den Weg der westdeutschen Landeskirchen mitzugehen. Sie hat deren Modell von "Volkskirche" übernommen. Da sie die flächendeckende, personalintens ive geistliche Versorgung der Bevölkerung nach dem Parochialprinzip beibehalten und gleichzeitig vielfältige neue Aufgabenfelder (Diakonie, Religionsunterricht, Seelsorge an speziellen Gruppen) übernehmen wollte, mußte sie sich auch für das entsprechend effektive Finanzierungsmodell entscheiden. Dazu gehörte die Einführung des neuen Kirchensteuerabzugsverfahrens (s.u. Kapitel 1) und der Abschluß des Staat-Kirchen-Vertrages (u.a. Finanzierung zweier theologischer Fakultäten, jährlicher Zuschuß zu Pfarrerbesoldung von 13 Mio. DM für Mecklenburg-Vorpommern). Die Kirche hat sich damit aus der Marginalisierung herausgelöst und ist eine gesellschaftlich relevante Gruppe geworden. In Spannung dazu steht, daß der zu DDR-Zeiten begonnene Prozeß der Minorisierung weiter fortschreitet: Die Kirche ist zwar nun wieder mit allen rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten ausgestattet, die sie sich wünschen kann, aber sie steht vor dem Problem, daß immer weniger Menschen sich zu ihr halten. Weniger als 300.000 Glieder zählt die Landeskirche bei sinkender Tendenz. Immer öfter taucht die Frage auf, ob die Kirche, die Strukturen, die sie sich gegeben hat, überhaupt mit Menschen füllen kann und ob es noch sinnvoll ist, von Volkskirche im Sinne einer Kirche zu sprechen, die die "umfassende Durchchristlichung des Volkes" oder flächendeckende "pfarramtliche Versorgung" verfolgt. ¿[...]

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