Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das zentrale Ziel dieser Arbeit besteht darin, den Weg des Edlen als ganzheitliches Konzept zu erschließen und mit den Lehren des Konfuzius in einen kausalen Zusammenhang zu stellen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie Konfuzius selbst "den Edlen" charakterisiert, wodurch sich jenes Ideal äußert und welche Tugenden und Prinzipien hierbei vorausgesetzt werden müssen. Aus dieser grundlegenden Forschungsfrage ergibt sich hiervon ableitend zudem die Frage, ob von einer sinnvollen und erreichbaren Form der Selbstkultivierung die Rede sein kann. Zentraler Gegenstand dieser Arbeit sind das Ideal des Edlen als solches sowie die fünf Grundtugenden, die ihn charakterisieren und auf seinem Weg zur Selbstkultivierung begleiten. Um dieses Ideal besser zu erschließen, ist es wichtig, die gesellschaftlichen und politischen Zustände zu Lebzeiten des Konfuzius zu kennen, weswegen zunächst ein Abriss der Biographie von Konfuzius erfolgt. Zudem stellt die Arbeit einen kausalen Zusammenhang zwischen der Begriffsdefinition "edel" und dem konfuzianischen Ideal her und berücksichtigt hierbei auch die Abgrenzung zur deutschen Begriffsbestimmung. Nachdem das Ideal des Edlen vor diesen Hintergründen erschlossen wurde, erfolgt eine Untersuchung und Evaluation des Ideals am Beispiel des Konfuzius. Sie soll zeigen, inwieweit Konfuzius selbst den Ansprüchen eines Edlen gerecht wird. Selbstverständlich handelt es sich hierbei nur um die Untersuchung einzelner Charakteristika und nicht um eine ganzheitliche Analyse, da dies der Rahmen der Arbeit nicht zuließe. Mit diesem Wissen widmet sich die Arbeit schlussendlich der zeitgenössischen chinesischen Geschichte und untersucht den sukzessiven Wandel des Ideals vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Sie beleuchtet die Haltung zum Narrativ des Edlen unter Mao und schließt mit einer kurzen Analyse der gegenwärtigen Haltung ab. Hierbei kommt die Frage auf, inwieweit das heutige China eine Selbstkultivierung nach konfuzianischem Vorbild überhaupt möglich macht. Auch dies geschieht aufgrund der thematischen Komplexität in einem geringeren Umfang.