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Der Roman ist autobiografisch geprägt. Das Manuskript mit dem Arbeitstitel Der Schizo war 1988 dank des Engagements meiner Lektorinnen Gisela Gnausch und Sabine Pape abgeschlossen. Cheflektor Walter Lewerenz machte den Druck von etlichen Veränderungen abhängig, die wie so oft weniger in der literarischen Qualität begründet, sondern Ausdruck einer ideologischen Einflussnahme waren. Ich ließ ausrichten, dass ich mein Leben eher in einer Schublade verschwinden lassen würde, statt jenes aus politischem Wohlverhalten zu verbiegen. 1990 konnte das Buch endlich im Verlag Neues Leben Berlin…mehr
Der Roman ist autobiografisch geprägt. Das Manuskript mit dem Arbeitstitel Der Schizo war 1988 dank des Engagements meiner Lektorinnen Gisela Gnausch und Sabine Pape abgeschlossen. Cheflektor Walter Lewerenz machte den Druck von etlichen Veränderungen abhängig, die wie so oft weniger in der literarischen Qualität begründet, sondern Ausdruck einer ideologischen Einflussnahme waren. Ich ließ ausrichten, dass ich mein Leben eher in einer Schublade verschwinden lassen würde, statt jenes aus politischem Wohlverhalten zu verbiegen. 1990 konnte das Buch endlich im Verlag Neues Leben Berlin erscheinen. Ende Juni 1983 erwacht der Schriftsteller JOCHEN VIERCK in einem renommierten Ostberliner Krankenhaus für Querschnittgelähmte, im Volksmund bekannt als WALDHAUS. Vierck weigert sich strikt, seine Identität anzuerkennen. Stattdessen flüchtet er in das etwas jüngere Ego JÖRG VOSSLOW, Hauptfigur eines gerade abgeschlossenen Romans. Ein SFB-Kameramann, der während der Weltfestspiele 73 aus privaten Gründen beschließt, im Ostteil Berlins zu bleiben. Turbulente Episoden zwischen 1973 und 1983 reflektiert nun sein geistiger Schöpfer Jochen Vierck, der nicht wahrhaben will, dass er querschnittgelähmt ist. Während die ebenfalls behinderten Zimmergenossen und einige Pflegekräfte Viercks Wegtauchen in ein anderes ICH (sie nennen ihn SCHIZO bzw. nach seinen Initialen JOTVAU) nicht akzeptieren, bemüht sich Dr. JUERGEN VONDERHAIDEN einfallsreich den schizophrenen Schub dieses Patienten zu kompensieren. Die Frau des Schriftstellers, DAGMAR MEHRING-VIERCK ist keine Hilfe; sie weilt anlässlich eines Verwandtenbesuchs in der BRD. Ein Telegramm aus Koblenz verrät, dass sie dort bleiben wolle. Brief folgt ... War diese für den Pflegefall und Tetraplegiker Vierck nicht zu verkraftende Nachricht der auslösende Faktor seines Identitätsverlustes? Ist sein Terrassensturz ein Suizidversuch gewesen, eine Erklärung, die Viercks befreundeter MfS-Hauptmann Deihert nicht akzeptiert. Was hat es mit dem ominösen WEISSEN STUHL auf sich, der Vierck/Vosslow durch Wach- und Albträume begleitet? Vonderhaiden leiht sich in einer Bibliothek einige Bücher des seit 1977 gelähmten Schriftstellers und präsentiert sie Vierck - keine Reaktion: Vosslow habe keine Bücher geschrieben, er sei u. a. Kameramann beim DDR-Fernsehen in Adlershof gewesen und wurde wegen Renitenz am Arbeitsplatz zur Bewährung auf die Stralsunder VOLKSWERFT delegiert.
Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald. Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller. 1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt. Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ... Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare. Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990. 1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.
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