Robert Musil und Hermann Broch antworteten zwischen den Weltkriegen auf eine Epoche der Katastrophen, der sie mit ihren in weltanschauliche Erlösungshoffnungen verstrickten Protagonisten nah auf den Leib rückten: eine Pathogenese der bürgerlichen Welt für die 1930er Jahre. Dass sie nach 1933 die Sehnsucht ihrer Zeitgenossen nach einer »Weltanschauung« immer ernster nahmen, hat die Nachgeborenen nicht selten irritiert. Doch bezeugt noch heute ihr »Weltanschauungsroman 2. Ordnung«, der hier erstmals entfaltet wird, das gewaltige historische Projekt, sich auf die Sprache der Zeit einzulassen und ihren fatalsten Tendenzen mit literarischer Einfühlung und kritischer Distanz nachzuspüren.