Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Studie leistet einen Beitrag, den Aufstieg der NS-Bewegung vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs oder vielmehr der ideologischen Inanspruchnahme des Weltkriegserlebnisses verstehbar zu machen. "Kriegsbriefe" im Ersten Weltkrieg gefallener Soldaten wurden im Dienste "geistiger Aufrüstung" selektiv ediert und das zunehmend am Ende der 20er-Jahre. Zeigt ein unvoreingenommener Blick auf die Edition Philipp Witkops, die im Mittelpunkt der Analyse steht, ein durchaus differenziertes Bild - von hymnischer Kriegsbegeisterung bis zu erklärtem Pazifismus -, so waren Feldpostbriefe dennoch besonders geeignet, die Mythisierung des Krieges voranzutreiben. Als authentisches Zeugnis der jungen Gefallenen stilisierten sie den "Opfertod" zum Vermächtnis für die Überlebenden: Soll ihr Opfer nicht vergebens gewesen sein, verpflichtet es für die Zukunft - und erfüllt damit vor allem in der Orientierungslosigkeit der Krisenjahren am Ende der Weimarer Republik eine sinnstiftende Funktion, von der die NS-Bewegung profitieren konnte. Die besonders ausführliche Quellen- und Forschungsbibliographie mag für jeden hilfreich sein, der sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigt.
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