Der prominente französische Historiker Emmanuel Todd sagte bereits 1976 das Ende der Sowjetunion voraus. In seinem neuen Buch wagt er wieder den Blick in die Zukunft: Er prognostiziert den endgültigen Niedergang der westlichen Welt. Im Kern verrottet, aber nach außen expandierend steht der Westen einem Russland gegenüber, das sich stabilisiert hat und nunmehr konservativ auf die Länder der restlichen Welt wirkt, die den USA und ihren Verbündeten nicht in ihre Kriege folgen wollen. Deren Niederlage in der Ukraine ist bereits nahezu Fakt, sagt Todd. Schlussendlich ist es deshalb unvermeidlich, dass es zu einem Einfrieren des Konfliktes zwischen der Europäischen Union und Russland kommt. Ein Europa befreit von US-amerikanischem Einfluss könnte das Ergebnis sein. Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, und diese Rolle sollte es selbstbewusst einnehmen - das ist Todds Appell in diesem Buch. Exklusiv: Mit neuem Vor- und Nachwort des Autors speziell für die deutsche Ausgabe!
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für Rezensent Michael Hesse ist das Buch des französischen Historikers Emmanuel Todd eine einzige Verirrung. Für Putin-Versteher allerdings ist das, was Todd schreibt, eine einzige Bauchpinselei, findet der Rezensent. Todd sagt nicht nur das Ende des Westens voraus, er nennt die Ukraine auch einen gescheiterten Staat. Wasser auf Putins Mühlen, meint Hesse einigermaßen entsetzt. Doch der Autor geht noch weiter, wenn er erklärt, die meisten Menschen wünschten sich einen russischen Sieg. Todds Behauptung, die Überlegenheit des Westens und namentlich der USA sei nur ein Mythos, nimmt Hesse zur Kenntnis, kopfschüttelnd, nehmen wir an.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH