Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit), Veranstaltung: PS Der 30-jährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Westfälische Friede gilt der Geschichtswissenschaft wahlweise als Katastrophe, die die Zersplitterung Deutschland auf Jahrhunderte zementierte und eine nationale Einigung verhinderte oder als erster Schritt zur europäischen Einigung, als erstesdie gerade sich erst ausformenden Staaten überwölbendes - Völkerrecht. Diese Arbeit untersucht wie die Zeitgenossen das Vertragswerk von Münster und Osnabrück wahrgenommen haben. Sie konzentriert sich dabei auf die veröffentlichte Meinung. Bei der Auswertung der Druckerzeugnisse jener Zeit stützt sich die Arbeit vor allem auf Flugblätter. Das damals noch junge Medium Zeitung beschränkte sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf beschreibende, weitgehend auf parteiliche Wertung verzichtende Informationen. 1 Flugblätter ermöglichen dank ihrer Meinungsfreude einen wesentlich besseren Einblick in die Denkstrukturen und Interpretationsmuster jener Zeit. Da Westfälischer Friede und Dreißigjähriger Krieg nicht getrennt betrachtet werden können, wirft die Arbeit zunächst einen Blick auf die Ereignisse, die dem Friedensschluss direkt vorausgingen und wie diese von den Medien aufgegriffen wurden. Hier interessiert den Autor vor allem die sich wandelnde Rolle von Religion und Konfession. Anschließend soll die Frage beantwortet werden, welchen Einfluss Veröffentlichungen auf die Verhandlungen haben konnten. Der Hauptteil widmet sich der Zeit nach Vertragsunterzeichnung. Die Arbeit geht hier auf die Rolle der Medien bei der Stabilisierung des Friedensprozesses ein. Sie zeigt außerdem die Interpretationsmuster, die auf die Pax Westphalia zur Anwendung kamen.