Nach der Vorgeschichte des Wiener Kreises in der Monarchie wird das geistige Umfeld der "Spätaufklärung" in der Ersten Republik als Grundlage für die Entwicklung des Schlick-Zirkels (mit der Publikation der Protokolle), sowie des Vereins Ernst Mach und Karl Mengers Mathematisches Kolloquium dargestellt. Die interne und externe Entwicklung dieser Gruppe wird bis zum "Anschluss" 1938 beschrieben, die einerseits durch einen blühenden Aufstieg mit wachsender Anerkennung im Ausland, andererseits durch die Vertreibung aus ihrer Heimatstadt charakterisiert ist. Dabei wird auf der Basis von Primärquellen das Verhältnis des Wiener Kreises zu den wichtigsten Bezugspersonen wie Ludwig Wittgenstein, Heinrich Gomperz und Karl Popper (mit einem Interview) neu dargestellt, sowie der Pluralismus des Kreises am Beispiel von Otto Neurath und Moritz Schlick illustriert.Der dokumentarische Teil bietet eine biografische und bibliografische Gesamtschau des Wiener Kreises und seiner Peripherie auf dem aktuellsten Stand der Forschung sowie die erste quellenorientierte Dokumentation zur folgenreichen Ermordung von Moritz Schlick im Jahre 1936.Das Buch stellt ein Standardwerk zur Geschichte des Wiener Kreises dar, der für die damalige europäische Wissenschaftsphilosophie und ihre Wirkung in der heutigen analytischen philosophy of science exemplarisch ist.
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