Magisterarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Ostasiatisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Ende der 1980er Jahre haben die VR China, Hongkong und Taiwan große ökonomische Erfolge vorzuweisen. Und während in China ein großes wirtschaftliches Gefälle zwischen dem Landesinneren und den Küstenregionen existiert, ist die Verflechtung Südchinas mit Hongkong und Taiwan bereits weit fortgeschritten. Die Handels-, Finanz- beziehungsweise Technologiekraft Hongkongs und Taiwans sowie die Bodenschätze und günstigen Arbeitskräfte Chinas könnten gebündelt als "Groß-China" zu einem sehr machtvollen globalen Player werden. Das Verständnis dieses dynamischen Prozesses ist nicht nur wirtschaftspolitisch von Bedeutung, sondern auch aus entwicklungstheoretischer Sicht: während traditionell eine Integration über offizielle Verträge Wohlfahrtseffekte für die betreffenden Volkswirtschaften zum Ziel hat, ist der hier beschriebene Prozess genau andersherum - die (informale) Integration erfolgte auf der Mikroebene und war ein wichtiger Faktor für Verhandlungen auch auf politischer Ebene. Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden zunächst die Voraussetzungen in den einzelnen Ländern erläutert. Im zweiten folgt eine Betrachtung der wirtschaftlichen Verflechtung. Im dritten und letzten Teil werden schließlich die verschiedenen Ansätze der Integration analysiert. Diese reichen vom Muster einer institutionalisierten Integration bis zu einer eher informalen Integration mit einer stärkeren generellen Einbindung in die Weltwirtschaft. Darüber hinaus existieren Konzepte, die davon ausgehen, dass die wirtschaftliche Verflechtung durch familiäre und kulturelle Bindungen getragen wird. Hier spielen Überseechinesen und das chinesische Unternehmenssystem eine tragende Rolle. Den Grundlagen einer ,ethnischen Integration' wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da er nicht nur als weiteres Konzept seinen Stellenwert bezieht. Vielmehr wird hier die Bedeutung von Kräften in den Mittelpunkt gerückt, die auch für eine formale Integration stabilisierend wirken. Berlin, Oktober 1994
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