Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,3, Universität Hamburg, Veranstaltung: Entwicklungstheorie und -politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seitdem die Globalisierung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangt ist, wurden die Dinge, die mit ihr zusammen hängen, auf verschiedenste Art und Weise kritisiert. Zwischen vielen berechtigten und unberechtigten Kritiken findet sich auch die Vorhersage, dass Globalisierung zu einem Rückgang, letztlich sogar zu einer Vernichtung des modernen Wohlfahrtsstaates führen wird. In den USA formulieren die beiden demokratischen Senatoren Byron Dorgan und Sherrod Brown in der Washington Post die Folgen der Globalisierung so: „The result has been a global race to the bottom as corporations troll the world for the cheapest la-bor, the fewest health, safety and environmental regulations, and the governments most unfriendly to labor rights.” Wie die Behauptung impliziert, werden genau die Elemente, die den Wohlfahrtsstaat ausmachen, zurückgedrängt, um Standorte für global-mobile Unternehmen attraktiv zu machen. Diese Arbeit möchte untersuchen, ob im Zuge der Globalisierung tatsächlich ein Race to the Bottom in den Wohlfahrtsstaaten zu beobachten ist und falls ja, welches Ausmaß dieser Wettlauf angenommen hat. Dazu wird der Begriff der Globalisierung zunächst definiert und die relevanten Dimensionen herausgearbeitet. Anschließend werden die Entwicklung, die Merkmale und die Typen des kapitalistischen Wohlfahrts-staates skizziert. Dann wird die Race-to-the-Bottom-Hypothese erläutert und in ihre Bestandteile unterteilt, damit diese empirisch überprüft werden können. Weiterhin sollen die empirischen Befunde erklärt werden, indem auf theoretische Fehler, unvollkommene Kapitalmobilität, die Komplementarität von Wettbewerbsfähigkeit und Sozialausgaben, die Kompensationshypothese, politische Barrieren und internationale Zusammenarbeit gegen schädlichen Steuerwettbewerb eingegangen wird. In der Schlussfolgerung wird die Ausgangsfrage abschließend beurteilt.