Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Instut für geschichtliche Landeskunde und historische Hilfswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Baden und Württemberg im Zeitalter der französischen Revolution, Sprache: Deutsch, Abstract: Württembergs Weg im 18. Jahrhundert wird oft als ein Extremfall der Entwicklung des frühmodernen Staates im absolutistischen Europa zitiert, weil hier das Ständetum seine Machtposition im Verhältnis zum Monarchen behaupten konnte. Kern des Konfliktes war der auf politischer Ebene ausgetragene Streit um die Machtverteilung zwischen Herzog Carl Eugen (1728/44 - 1793) und den württembergischen Ständen, der aufgrund der besonderen politischen Rahmenbedingungen, vor allem durch den zunehmenden Dualismus zwischen Preußen und Österreich im Reich, außenpolitische Brisanz barg. Dabei sind derartige Konflikte im strukturellen Verständnis der Machtenfaltung der absoluten Monarchen immanent. Auch wenn der "Punktsieg", erzielt durch die Klage protestantischer Landstände gegen einen katholischen Herzog, den rechtlichen Zusammenhalt des alten Reiches offenbaren mag, so ist auch zu sehen, dass der Reichshofrat sich durch seinen Rechtsspruch als interne politische Regulierungsinstanz in Württemberg etablierte und die Kodifikation des landschaftlichen "Verfassungsverständnisses" nur unter dem spezifischen politischen Klima des Reiches und Europas zur Zeit der Konfliktlösung möglich war. Die "Behauptung der Landschaft" ist auch dadurch eingeschränkt, dass sich die württembergische Landschaft, und ihre tragende soziale Gruppe, die Ehrbarkeit, selbst in einer Transformation befand, die sich dann in der Machtverschiebung zugunsten des engeren Ausschusses nach der Konfliktbeilegung durch den Erbvergleich von 1770 besonders deutlich macht. Der Schwerpunkt der Arbeit soll allerdings auf der politischen Dynamik des Ständekonflikts liegen, und ihre Grundlagen und Strukturen aufzeigen.
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