«Alles, was überhaupt erfunden werden kann, ist bereits erfunden worden», meinte 1899 der Chef des US-Patentamtes und schlug deshalb vor, sein Amt abzuschaffen. Andere hatten mehr Phantasie. Sie sahen das «drahtlose Jahrhundert» voraus, Menschen, die sich in «Luftautomobilen» auf der «unbegrenzten Himmelsbahn» ergehen und das «Telephon in der Westentasche» tragen. Meist aber stocherten die Zeitgenossen um 1900 im Nebel. Den Untergang der eurozentrischen Weltordnung, die globalen Kriege, die Shoa, die Teilung der Erde in eine amerikanische und eine russische Sphäre - niemand sah es voraus. Was haben die Deutschen aus ihrer Vergangenheit gelernt? Steht das 21. Jahrhundert im Zeichen Asiens, Amerikas oder Europas? Wie sieht die Zukunft des Krieges aus? Was wird aus dem Kapitalismus im Zeichen der Globalisierung? An welche ethischen Grenzen wird der technische Fortschritt den Menschen noch führen? Mit sicherem Blick für die großen Linien und Zusammenhänge führt uns Theo Sommer das Panorama der politischen, geistig-moralischen, ökonomischen und technischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts vor Augen und eröffnet im Anschluß daran den Horizont der Welt von morgen. Ein Blick zurück nach vorn, der Bescheidenheit lehrt: Der Mensch ist nicht der souveräne Produzent seiner Zukunft, als der er sich so gern ausgibt.
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