Man schreibt das 14. Jahrhundert. Herzog Wilhelm liegt mit seinem Halbbruder Jakob der Rotbart in Fehde. Die "Nacht des heiligen Remigius" (der 30. September) bricht herein, und der weise vorausblickende Herzog, vom Geschoss "dicht unter dem Brustknochen" durchbohrt, haucht sein Leben aus. Kleist räumt dem Mordopfer gerade noch genug Zeit ein, seine Witwe zur Regentin einzusetzen, damit dem verhassten Rotbart der Herzogstuhl verwehrt bleibe. Der vermeintliche Täter, als Mann "von abgeschlossener Gemütsart" beschrieben, tut alles, um den Verdacht von sich zu lenken. Kleist geht immerhin so weit, einzugestehen, dass dem unwirschen Rotbart durch den Verstorbenen ein "Unrecht zugefügt" worden sei. Nun ergeben aber die Nachforschungen zweifelsfrei, dass Rotbart die Herstellung des todbringenden Projektils auch wirklich selbst in Auftrag gegeben hat.
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