Nach seinem gefeierten Roman "Als ich jung war" - Norbert Gstreins atemberaubendes Buch über die Abgründe der Menschheit "Natürlich will niemand sechzig werden." Damit beginnt Jakobs Lebensgeständnis. Dem bekannten Schauspieler, über den ein Verlag eine Biografie plant, graust es vor dem Kommenden. Da stellt ihm seine Tochter die Frage, die alles sprengt: "Was ist das Schlimmste, das du je getan hast?" Jakob erinnert sich an einen Filmdreh an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Die Morde an Frauen und das Elend dort bekam er bloß distanziert mit - aber zwei Mal war er plötzlich mittendrin. Er schämt sich, ringt mit den simplen Urteilen der Welt und sehnt sich in gleißenden Erinnerungen nach dem Glück. Warum ist er kein Original, sondern stets nur "der zweite Jakob"? Norbert Gstrein schreibt einen Roman, der mitreißende, große Kunst ist.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Als ziemlich unangenehm empfindet Rezensentin Judith von Sternburg die Lektüre von Norbert Gstreins für den Deutschen Buchpreis nominiertem Roman. So stehe man als Leser der Geschichte um einen Schauspieler, der vornehmlich als Frauenmörder gecasted wird und früh Zweifel an der eigenen Selbstdarstellung äußert, von der ersten Seite an misstrauisch gegenüber - was stimmt hier, und steckt nicht vielleicht doch etwas von der Rolle in ihm selbst, fragt die Kritikerin sich. An der Vertuschung eines Unfalltodes war der Protagonist einst zumindest beteiligt, wie sie später erfährt. Aber von einer bequemen Kriminalhandlung keine Spur - stattdessen ein selbst für Gstrein besonders "rigoroser" Roman, der Sternburg "einsam" und hilflos zurücklässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2021Ein Kind im Winter
Mit "Der zweite Jakob", seinem fulminanten Roman über einen Mann auf der Flucht vor der eigenen Lebensgeschichte, zählt Norbert Gstrein zu den Favoriten für den deutschen Buchpreis.
Ein Mann zieht Bilanz: drei Ehen ruiniert, drei Morde begangen, wenngleich nur als Schauspieler in seinen Filmen. Die eigene Tochter "weggegeben" und in ein englisches Internat gesteckt, mit der Familie und dem Heimatdorf gebrochen, sich verhasst gemacht, den Namen gewechselt, aber Provinzherkunft und Vergangenheit nie abgeschüttelt. Eine Berühmtheit geworden, aber auch, wie Tochter Luzie es formuliert, bekannt als der große Schauspieler, "der so blöd gewesen ist, eine Rolle auszuschlagen, die dann John Malkovich angenommen hat". Was soll so einer sagen, wenn seine Tochter ihn fragt, was das Schlimmste sei, was er im Leben getan habe?
Jakob Thurner hat reichlich Auswahl, aber er muss nicht lange nachdenken. Vor Jahren war er an einer Sache beteiligt, "die nicht gut ausgegangen ist". Dann erzählt er, was er nie zuvor jemandem erzählt hatte, und für Thurners Tochter Luzie bricht eine Welt zusammen - "es war unsere gemeinsame Welt". Wir erfahren zwar sofort, was damals während der Dreharbeiten zu einem Film im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko geschehen ist, aber erst 150 Seiten später schildert Gstrein das Geschehen ausführlich, mit allen Details, allen Widersprüchen, allen Zweifeln. Eine Schauspielerkollegin und Thurner haben in New Mexico nachts einen Menschen überfahren, sie saß am Steuer, er hat die Leiche ins Gebüsch gezerrt und versucht, alle Spuren zu verwischen. Danach gingen die Dreharbeiten weiter,und Thurner spielte wieder, was er schon einmal gespielt hatte: einen Frauenmörder.
Norbert Gstreins Roman "Der zweite Jakob" beginnt als abgründige Vater-Tochter-Geschichte, die der Autor geschickt nutzt, um die Fliehkräfte in Schach zu halten, die an seiner komplexen Erzählkonstruktion zerren. Denn Gstrein entfaltet mit beachtlichem Tempo und großem Geschick ein ganzes Bündel von Themen und Motiven, lädt es mit literarischen Verweisen auf eigene und fremde Werke und deutlichen, mitunter allzu deutlichen autobiographischen Anspielungen auf, um all das einem Mann in den Mund zu legen, der unverkennbar zur Kernfamilie der Gstrein-Figuren gehört: Künstler, aus Tirol stammend, als Ich-Erzähler notorisch unzuverlässig. Wieder so einer, möchte man sagen, und könnte dabei an jenen ersten Satz der Erzählung "Einer" denken, mit der Gstrein 1988 debütierte: "Jetzt kommen sie und holen Jakob."
Mit "Der zweite Jakob" knüpft Gstrein an die frühe Geschichte über einen Außenseiter an, der als Ausgestoßener am Rande der Dorfgemeinschaft ein trostloses Dasein führte. Im neuen Roman ist Jakob der wunderliche Onkel des Ich-Erzählers, der als Kind in ein Heim gegeben wurde, weil er menschenscheu und wortkarg war und in seiner eigenen Welt zu leben schien. Nur mit Mühe und gleichsam in letzter Sekunde konnte Jakob vor der drohenden Ermordung durch die Nazis bewahrt werden. Thurner, der in einem Akt der Identifikation als Kompensation von Schuldgefühlen den Namen des Onkels als Künstlernamen annimmt, sollte das Erbe von Onkel Jakob verwalten, hat sich mit dem Geld aber lieber seinen luxuriösen Lebensstil finanziert. Was ist das Schlimmste, dass einer in seinem Leben getan hat?
Kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag, vor dem ihm nicht nur graut, weil ihm die Heimatgemeinde eine Feier samt aus China importierter Billig-Statue in Beinahe-Lebensgröße spendieren will, legt Jakob Thurner sich Rechenschaft ab über sein Leben. Er versucht es zumindest, aber die Spurensuche gerät immer wieder zur Spurenverwischung. Ein schmieriger Biograph namens Elmar Pflegerl, der zu Beginn des Romans die ganze Sachen ins Rollen bringt, erscheint Thurner immer mehr als Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt, Tochter Luzie wendet sich zwischenzeitlich vom Vater ab. Sich selbst sieht er in der Tradition Onkel Jakobs als Unangepassten, für die Tochter fürchtet er indes, dass sie nach Onkel Jakob schlägt, also lebensuntüchtig wird, irgendwie anders als die anderen, als wäre das ein Makel. Dabei erweist sich Luzie am Ende als weit hellsichtiger als ihr Vater, den sie da längst durchschaut hat: "Du weißt manchmal so wenig über dich, dass es erschreckend ist, wie du damit überhaupt hast so alt werden können."
"Der zweite Jakob" ist ein ganz und gar erstaunlicher Roman. Erstaunlich wegen der Virtuosität, mit der Gstrein hier einige seiner alten Themen und literarischen Verfahren aufgreift, variiert und weiterentwickelt, erstaunlich, weil man sich verwundert die Augen reibt und sich fragt, wie dieser Autor es eigentlich verhindert, dass ihm die Vielzahl der Themen und Motive, die hier verhandelt werden, um die Ohren fliegt. In fliegendem Wechsel geht es von Innsbruck nach Montana oder New Mexico, von den Dreharbeiten in den neunziger Jahren in die erzählte Gegenwart, in der Thurner seinem sechzigsten Geburtstag entgegensieht, als würde er zum Schafott geführt. Weitere Themen: Femizid und organisiertes Verbrechen, der Mikrokosmos des Filmsets, der Aufstieg des nur "Dubya" genannten George W. Bush vom Provinzgouverneur zum amerikanischen Präsidenten, Herkunftsstolz und Herkunftsscham und über alldem zwei große Fragezeichen: Was können wir über uns selbst wissen, und wie viel von diesem Wissen können wir überhaupt ertragen?
Gstreins Ich-Erzähler stellt sich diese Fragen nicht. Aber er ahnt sie doch und hält sie tunlichst dort, wo er alles hinschiebt, was ihm unangenehm ist: in der sicheren Halbdistanz. Er ist gefangen in einem Panzer aus Scham und Schuld, die meiste Zeit über unfähig, sich von außen zu betrachten. Ein Halbdistanzleben, ein Leben in der Nähe des Gefrierpunkts. Schöner und barmherziger ausgedrückt: Vielleicht, so sagt sich Jakob Thurner am Ende seines Berichts, sei er "nie etwas anderes als ein Kind im Winter gewesen, das Wärme nur aushielt, wenn es davor lange genug in der Kälte sein konnte". Mit Jakob Thurner hat Norbert Gstrein ein literarisches Monster geschaffen, das einem zu Herzen geht. HUBERT SPIEGEL
Norbert Gstrein: "Der zweite Jakob". Roman.
Verlag Carl Hanser,
München 2021. 448 S.,
geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit "Der zweite Jakob", seinem fulminanten Roman über einen Mann auf der Flucht vor der eigenen Lebensgeschichte, zählt Norbert Gstrein zu den Favoriten für den deutschen Buchpreis.
Ein Mann zieht Bilanz: drei Ehen ruiniert, drei Morde begangen, wenngleich nur als Schauspieler in seinen Filmen. Die eigene Tochter "weggegeben" und in ein englisches Internat gesteckt, mit der Familie und dem Heimatdorf gebrochen, sich verhasst gemacht, den Namen gewechselt, aber Provinzherkunft und Vergangenheit nie abgeschüttelt. Eine Berühmtheit geworden, aber auch, wie Tochter Luzie es formuliert, bekannt als der große Schauspieler, "der so blöd gewesen ist, eine Rolle auszuschlagen, die dann John Malkovich angenommen hat". Was soll so einer sagen, wenn seine Tochter ihn fragt, was das Schlimmste sei, was er im Leben getan habe?
Jakob Thurner hat reichlich Auswahl, aber er muss nicht lange nachdenken. Vor Jahren war er an einer Sache beteiligt, "die nicht gut ausgegangen ist". Dann erzählt er, was er nie zuvor jemandem erzählt hatte, und für Thurners Tochter Luzie bricht eine Welt zusammen - "es war unsere gemeinsame Welt". Wir erfahren zwar sofort, was damals während der Dreharbeiten zu einem Film im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko geschehen ist, aber erst 150 Seiten später schildert Gstrein das Geschehen ausführlich, mit allen Details, allen Widersprüchen, allen Zweifeln. Eine Schauspielerkollegin und Thurner haben in New Mexico nachts einen Menschen überfahren, sie saß am Steuer, er hat die Leiche ins Gebüsch gezerrt und versucht, alle Spuren zu verwischen. Danach gingen die Dreharbeiten weiter,und Thurner spielte wieder, was er schon einmal gespielt hatte: einen Frauenmörder.
Norbert Gstreins Roman "Der zweite Jakob" beginnt als abgründige Vater-Tochter-Geschichte, die der Autor geschickt nutzt, um die Fliehkräfte in Schach zu halten, die an seiner komplexen Erzählkonstruktion zerren. Denn Gstrein entfaltet mit beachtlichem Tempo und großem Geschick ein ganzes Bündel von Themen und Motiven, lädt es mit literarischen Verweisen auf eigene und fremde Werke und deutlichen, mitunter allzu deutlichen autobiographischen Anspielungen auf, um all das einem Mann in den Mund zu legen, der unverkennbar zur Kernfamilie der Gstrein-Figuren gehört: Künstler, aus Tirol stammend, als Ich-Erzähler notorisch unzuverlässig. Wieder so einer, möchte man sagen, und könnte dabei an jenen ersten Satz der Erzählung "Einer" denken, mit der Gstrein 1988 debütierte: "Jetzt kommen sie und holen Jakob."
Mit "Der zweite Jakob" knüpft Gstrein an die frühe Geschichte über einen Außenseiter an, der als Ausgestoßener am Rande der Dorfgemeinschaft ein trostloses Dasein führte. Im neuen Roman ist Jakob der wunderliche Onkel des Ich-Erzählers, der als Kind in ein Heim gegeben wurde, weil er menschenscheu und wortkarg war und in seiner eigenen Welt zu leben schien. Nur mit Mühe und gleichsam in letzter Sekunde konnte Jakob vor der drohenden Ermordung durch die Nazis bewahrt werden. Thurner, der in einem Akt der Identifikation als Kompensation von Schuldgefühlen den Namen des Onkels als Künstlernamen annimmt, sollte das Erbe von Onkel Jakob verwalten, hat sich mit dem Geld aber lieber seinen luxuriösen Lebensstil finanziert. Was ist das Schlimmste, dass einer in seinem Leben getan hat?
Kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag, vor dem ihm nicht nur graut, weil ihm die Heimatgemeinde eine Feier samt aus China importierter Billig-Statue in Beinahe-Lebensgröße spendieren will, legt Jakob Thurner sich Rechenschaft ab über sein Leben. Er versucht es zumindest, aber die Spurensuche gerät immer wieder zur Spurenverwischung. Ein schmieriger Biograph namens Elmar Pflegerl, der zu Beginn des Romans die ganze Sachen ins Rollen bringt, erscheint Thurner immer mehr als Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt, Tochter Luzie wendet sich zwischenzeitlich vom Vater ab. Sich selbst sieht er in der Tradition Onkel Jakobs als Unangepassten, für die Tochter fürchtet er indes, dass sie nach Onkel Jakob schlägt, also lebensuntüchtig wird, irgendwie anders als die anderen, als wäre das ein Makel. Dabei erweist sich Luzie am Ende als weit hellsichtiger als ihr Vater, den sie da längst durchschaut hat: "Du weißt manchmal so wenig über dich, dass es erschreckend ist, wie du damit überhaupt hast so alt werden können."
"Der zweite Jakob" ist ein ganz und gar erstaunlicher Roman. Erstaunlich wegen der Virtuosität, mit der Gstrein hier einige seiner alten Themen und literarischen Verfahren aufgreift, variiert und weiterentwickelt, erstaunlich, weil man sich verwundert die Augen reibt und sich fragt, wie dieser Autor es eigentlich verhindert, dass ihm die Vielzahl der Themen und Motive, die hier verhandelt werden, um die Ohren fliegt. In fliegendem Wechsel geht es von Innsbruck nach Montana oder New Mexico, von den Dreharbeiten in den neunziger Jahren in die erzählte Gegenwart, in der Thurner seinem sechzigsten Geburtstag entgegensieht, als würde er zum Schafott geführt. Weitere Themen: Femizid und organisiertes Verbrechen, der Mikrokosmos des Filmsets, der Aufstieg des nur "Dubya" genannten George W. Bush vom Provinzgouverneur zum amerikanischen Präsidenten, Herkunftsstolz und Herkunftsscham und über alldem zwei große Fragezeichen: Was können wir über uns selbst wissen, und wie viel von diesem Wissen können wir überhaupt ertragen?
Gstreins Ich-Erzähler stellt sich diese Fragen nicht. Aber er ahnt sie doch und hält sie tunlichst dort, wo er alles hinschiebt, was ihm unangenehm ist: in der sicheren Halbdistanz. Er ist gefangen in einem Panzer aus Scham und Schuld, die meiste Zeit über unfähig, sich von außen zu betrachten. Ein Halbdistanzleben, ein Leben in der Nähe des Gefrierpunkts. Schöner und barmherziger ausgedrückt: Vielleicht, so sagt sich Jakob Thurner am Ende seines Berichts, sei er "nie etwas anderes als ein Kind im Winter gewesen, das Wärme nur aushielt, wenn es davor lange genug in der Kälte sein konnte". Mit Jakob Thurner hat Norbert Gstrein ein literarisches Monster geschaffen, das einem zu Herzen geht. HUBERT SPIEGEL
Norbert Gstrein: "Der zweite Jakob". Roman.
Verlag Carl Hanser,
München 2021. 448 S.,
geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Mit gutem Grund stand der Roman 2021 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Außergewöhnlich die Technik, mit der das Leben eines Mannes, der kurz vor seinem 60. Geburtstag steht, besichtigt wird." Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau, 20.01.22
"Ein ganz und gar erstaunlicher Roman. Erstaunlich wegen der Virtuosität, mit der Gstrein hier einige seiner alten Themen und literarischen Verfahren aufgreift, variiert und weiterentwickelt, erstaunlich, weil man sich verwundert die Augen reibt und sich fragt, wie dieser Autor es eigentlich verhindert, dass ihm die Vielzahl der Themen und Motive, die hier verhandelt werden, um die Ohren fliegt." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.21
"Ein fulminant konstruierter Roman, der alles dafür tut, keine endgültige Wirklichkeit zuzulassen." Hubert Winkels, Die Zeit, 08.04.21
"Norbert Gstrein versteht sich hervorragend darauf, die inneren Konflikte seiner Helden in Form einer bewegten Romanhandlung bildhaft, dramatisch, figurenreich und mit zahlreichen farbig geschilderten Schauplätzen darzustellen." Eberhard Falck, BR2 Diwan, 23.03.21
"Heimat, Identität, Schuld und das Spiel mit der Autofiktion - es sind Gstreins gewohnte Themen, die er im jüngsten Roman mit erzählerischer Brillanz aufgreift. ... Der Versuch, ein ganzes Leben in Worte zu fassen, kann nur ein Versuch bleiben. Im Fall von 'Der zweite Jakob' ist er geglückt." 3sat Kulturzeit, 22.03.21
"Sowohl intellektuelle als auch sinnliche Prosa. ... Was bei der Lektüre dieses so intensiven Romans den Atem verschlägt, ist nicht nur der gekonnte Wirbel mit den Identitätsdiskursen unserer Zeit, sondern auch die biografische Dringlichkeit." Carsten Otte, Der Tagesspiegel, 21.02.21
"Eine große literarische Zirkelbewegung aus Schuld und Sühne, Reue und Buße, Fluch und Segen, Scheusal und Schwermut." Wolfgang Paterno, Profil, 21.02.21
"Gstrein treibt das Spiel mit Fakten und Fiktion, mit Realität und Möglichkeit, mit der Wahrheit, die immer nur im Plural zu haben ist, ebenso lust- wie kunstvoll bis an den Punkt, da aus einem Leben ein unbeschriebenes Blatt wird, das auch ganz anders gefüllt werden könnte. ... Immer wieder aufs Neue schafft er große Literatur." Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 20.02.21
"Dass seine Bücher sich ... mit so großem Genuss lesen lassen, liegt an Gstreins unverwechselbar eleganter Sprache, an den langen melodiösen Satzbögen, die etwas Umschmeichelndes haben. ... Gstrein beschwört eine Stimmung herauf, wie man sie aus den Filmen David Lynchs kennt. Bilder von geradezu pathetischer Schönheit gehen nahtlos über in surreale Szenarien, über denen etwas Bedrohliches liegt." Christoph Schröder, Deutschlandfunk, 14.02.21
"Was es heißt, eine Prophezeiung zu erfüllen bei dem Versuch, ihr zu entgehen, demonstriert Gstrein nach allen Regeln der Kunst." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 16.02.21
"Das ist das Tolle an diesem Buch: Wie durch das Erzählen eines Lebens ein Leben zur Geltung kommt. ... Ein echter Page-Turner, der einen auf die zentrale Frage bringt: Wie spricht man über sich selbst und das eigene Leben und welche Lügen gehören dazu, um eine wie auch immer geschaffene Wahrheit zu bilden." Jörg Magenau, rbb Kulturradio, 18.02.21
"Ein mitreißender Roman über den verzweifelten Versuch, sich der eigenen Herkunft und einer beschämenden Biografie zu entledigen." Carsten Otte, SWR2 Literatur, 15.02.21
"Norbert Gstrein ist der Meister des Unzuverlässigen. ... Kaum ein deutschsprachiger Autor hat das literaturtheoretische Konzept des 'unreliable narrator' so perfektioniert und immer wieder originell variiert wie Gstrein." Richard Kämmerlings, Die Welt, 13.02.21
"Es ist beeindruckend, wie kalkuliert Norbert Gstrein seine literarischen Mittel wählt. ... Ein fabelhaft komponiertes Buch." Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung, 15.02.21
"Gründlich nachdenken, was ein gründliches Leben ist ... So ist Norbert Gstrein: Selbst bei drei Wörtern (Der zweite Jakob) kann man nicht aufhören, darüber nachzudenken. Wie soll das nach 447 Seiten enden, wenn der Autor in Höchstform ist? Wahrscheinlich kann es nie enden." Peter Pisa, Kurier, 13.02.21
"Ein ganz und gar erstaunlicher Roman. Erstaunlich wegen der Virtuosität, mit der Gstrein hier einige seiner alten Themen und literarischen Verfahren aufgreift, variiert und weiterentwickelt, erstaunlich, weil man sich verwundert die Augen reibt und sich fragt, wie dieser Autor es eigentlich verhindert, dass ihm die Vielzahl der Themen und Motive, die hier verhandelt werden, um die Ohren fliegt." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.21
"Ein fulminant konstruierter Roman, der alles dafür tut, keine endgültige Wirklichkeit zuzulassen." Hubert Winkels, Die Zeit, 08.04.21
"Norbert Gstrein versteht sich hervorragend darauf, die inneren Konflikte seiner Helden in Form einer bewegten Romanhandlung bildhaft, dramatisch, figurenreich und mit zahlreichen farbig geschilderten Schauplätzen darzustellen." Eberhard Falck, BR2 Diwan, 23.03.21
"Heimat, Identität, Schuld und das Spiel mit der Autofiktion - es sind Gstreins gewohnte Themen, die er im jüngsten Roman mit erzählerischer Brillanz aufgreift. ... Der Versuch, ein ganzes Leben in Worte zu fassen, kann nur ein Versuch bleiben. Im Fall von 'Der zweite Jakob' ist er geglückt." 3sat Kulturzeit, 22.03.21
"Sowohl intellektuelle als auch sinnliche Prosa. ... Was bei der Lektüre dieses so intensiven Romans den Atem verschlägt, ist nicht nur der gekonnte Wirbel mit den Identitätsdiskursen unserer Zeit, sondern auch die biografische Dringlichkeit." Carsten Otte, Der Tagesspiegel, 21.02.21
"Eine große literarische Zirkelbewegung aus Schuld und Sühne, Reue und Buße, Fluch und Segen, Scheusal und Schwermut." Wolfgang Paterno, Profil, 21.02.21
"Gstrein treibt das Spiel mit Fakten und Fiktion, mit Realität und Möglichkeit, mit der Wahrheit, die immer nur im Plural zu haben ist, ebenso lust- wie kunstvoll bis an den Punkt, da aus einem Leben ein unbeschriebenes Blatt wird, das auch ganz anders gefüllt werden könnte. ... Immer wieder aufs Neue schafft er große Literatur." Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 20.02.21
"Dass seine Bücher sich ... mit so großem Genuss lesen lassen, liegt an Gstreins unverwechselbar eleganter Sprache, an den langen melodiösen Satzbögen, die etwas Umschmeichelndes haben. ... Gstrein beschwört eine Stimmung herauf, wie man sie aus den Filmen David Lynchs kennt. Bilder von geradezu pathetischer Schönheit gehen nahtlos über in surreale Szenarien, über denen etwas Bedrohliches liegt." Christoph Schröder, Deutschlandfunk, 14.02.21
"Was es heißt, eine Prophezeiung zu erfüllen bei dem Versuch, ihr zu entgehen, demonstriert Gstrein nach allen Regeln der Kunst." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 16.02.21
"Das ist das Tolle an diesem Buch: Wie durch das Erzählen eines Lebens ein Leben zur Geltung kommt. ... Ein echter Page-Turner, der einen auf die zentrale Frage bringt: Wie spricht man über sich selbst und das eigene Leben und welche Lügen gehören dazu, um eine wie auch immer geschaffene Wahrheit zu bilden." Jörg Magenau, rbb Kulturradio, 18.02.21
"Ein mitreißender Roman über den verzweifelten Versuch, sich der eigenen Herkunft und einer beschämenden Biografie zu entledigen." Carsten Otte, SWR2 Literatur, 15.02.21
"Norbert Gstrein ist der Meister des Unzuverlässigen. ... Kaum ein deutschsprachiger Autor hat das literaturtheoretische Konzept des 'unreliable narrator' so perfektioniert und immer wieder originell variiert wie Gstrein." Richard Kämmerlings, Die Welt, 13.02.21
"Es ist beeindruckend, wie kalkuliert Norbert Gstrein seine literarischen Mittel wählt. ... Ein fabelhaft komponiertes Buch." Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung, 15.02.21
"Gründlich nachdenken, was ein gründliches Leben ist ... So ist Norbert Gstrein: Selbst bei drei Wörtern (Der zweite Jakob) kann man nicht aufhören, darüber nachzudenken. Wie soll das nach 447 Seiten enden, wenn der Autor in Höchstform ist? Wahrscheinlich kann es nie enden." Peter Pisa, Kurier, 13.02.21