Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Germanistik/ Volkskunde), Veranstaltung: Grundzüge der Volkskunde I, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Definition des Begriffs Volkslied besagt: „...vom Gesellschafts- und Kunstlied unterscheidet es sich durch Alter und Langlebigkeit, eine zunächst nicht schriftliche, sondern mündlich- gedächtnismäßige Überlieferung und die daraus resultierende Veränderlichkeit des Textes und der Melodie...“1 Wie die meisten Definitionen entstand auch diese erst nachdem sich der zu definierende Gegenstand über einen gewissen Zeitraum hinweg verändert und die Erfahrungen der Menschen im Umgang mit Ebendiesem eine Eingrenzung möglich gemacht hat. Dabei ist es meist noch schwerer, das, was im Alltag so selbstverständlich als Begriff gebraucht wird, genau zu definieren. So ist es auch in diesem Fall. Es stellt sich die Frage, durch welche Einflüsse die allgemeine Vorstellung von einem Volkslied und damit auch die erwähnte Definition geprägt wurden. Als eine wichtige Quelle des deutschen Volksliedes wird die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn angesehen. Warum dies so ist soll im Folgenden dargestellt werden. Des Weiteren möchte ich auf die identitätsstiftende Wirkung der Sammlung im Kontext ihrer Entstehungszeit eingehen und in diesem Zusammenhang auf die viel diskutierte Frage nach der Originalität der Texte zurückgreifen. Zunächst soll jedoch ein einführender Blick auf Heidelberg zur Zeit der Romantik geworfen werden. Hier begegnen uns die beiden Editoren des Wunderhorns, Clemens Brentano und Achim von Arnim. Es folgt eine Schilderung ihres Lebens, insbesondere der Entstehungsgeschichte des Wunderhorns. Über die Beweggründe, die zur Entstehung der Sammlung geführt haben, soll dann schließlich ein Einstieg in oben genannte Fragen gefunden werden. 1 Meyers grosses Taschenlexikon, s.v. Volkslied