Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,1, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Kann die medial-politische Urteilskompetenz von Schüler:innen hinsichtlich der Identifizierung von Desinformationen durch eine Intervention, in Form einer Konfrontation mit einer Text-Bild Komposition der Bundeszentrale für politische Bildung, gesteigert werden? Die Fragestellung soll nachfolgend mit Hilfe eines experimentellen Studiendesigns untersucht werden. Um das Phänomen der Desinformation theoretisch zu erfassen, wird die Konzeptualisierung der aktuellen Desinformation von Zimmermann & Kohring (2020) aufgegriffen. Ziel dieses Abschnittes wird es sein, definitorische Merkmale zu generieren, um sie im weiteren Verlauf der Untersuchung verwertbar zu machen. Desinformationen müssen dabei als ein vielgestaltiges Phänomen begriffen werden und sind nicht nur auf den populären Begriff „Fake News“ reduzierbar. Seit der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl im Jahre 2016, mit welcher dieser auch als politisches Label, um Widersacher zu diskreditieren und Gegenpositionen auszuschließen, massenmediale Verbreitung erfuhr, entstand ebenfalls eine breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Gegenstandsbereich, was durch die Coronakrise und die damit verbundenen Konfliktlinien abermals verstärkt wurde. Die Digitalisierung der Medien hat einen annähernd barrierefreien Zugang zu Informationen geschaffen. Als Konsequenz transformierte sich nicht nur die politische Öffentlichkeit, sondern auch die Materie der Politik selbst. Als zentrale Problemstellung dieser Veränderungen wird häufig der Umgang mit Desinformationen identifiziert. Alternative Fakten werden in digitalen Medien zunehmend strategisch positioniert, um politische Einflussnahme zu erwirken, wie die Corona-Pandemie oder der gegenwärtige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verdeutlichen. Dabei schädigen Desinformationskampagnen nicht nur politische Gegner, denn die veränderte Informationskultur führt ebenfalls zu einer massiven Verunsicherung in bestehende Wissensbestände und politische Institutionen. Wie kann die politische Bildung diesen Entwicklungen begegnen?