Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Sektion für Publizistik und Kommunikation), Veranstaltung: Hauptseminar/ AG: Werbung und Öffentlichkeitsarbeit von Non-Profit-Organisationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Public Relations (PR) und Öffentlichkeitsarbeit von Non-Profit-Organisationen (NPO’s) stößt man zunächst auf verschiedene theoretische Probleme: Zum einen ergibt sich das Problem der theoretischen Erfassung des Phänomens innerhalb eines theoretischen Rahmens; zum anderen ergibt sich die Frage, ob sich die konkreten PR von Non-Profit-Organisationen in ihrer Funktionsweise prinzipiell oder graduell von der anderer Organisationen unterscheiden. Bei der Beschreibung komplexer Phänomene wie der von Massenkommunikationsprozessen übt - wohl wegen ihres universalistischen Anspruches - seit Beginn der 90er Jahre die Systemtheorie einen besonderen Reiz auf die Publizistik- und Kommunikationswissenschaften aus (vgl. Scholl, 2001). Daher wurde der Versuch unternommen, auch PR innerhalb dieser Logik als System zu beschreiben (vgl. Ronneberger/ Rühl, 1992). Wie aber verhält es sich mit Non-Profit-Organisationen? Lassen sie sich in die Systemtheorie integrieren und wenn ja, wie lassen sie sich dort verorten? Neben Systemen gibt es in der Systemtheorie auchBeziehungen zwischen Systemen (Relationen),und es stell sicht die Frage, ob PR, wie es der Ausdruck ja auch nahe legt, nicht eher als ein intersystemisches Verhältnis zu bezeichnen wären denn als eigenständiges System. Wie verhalten sich also insgesamt Non-Profit-Organisationen, PR und andere Systeme wie Publizistik oder Journalismus innerhalb der Systemtheorie zueinander? In der Literatur finden sich verschiedene Arten von Beziehungen zwischen Systemen. In der einfachsten, nicht-systemtheoretischen Variante gehen einige Autoren beispielsweise von der Determination des Journalismus durch PR aus (vgl. Baerns 1991)1. Andere Autoren wie Westerbarkey (1995) sehen mit Bezug auf die Systemtheorie das interdependente Verhältnis von Journalismus und Politik durch gegenseitige Durchdringung bzw. die wechselseitige Übernahme systemfremder Funktionen - kurz: Interpenetrationen- gefährdet. Alexandra Schantel (2000), Vertreterin einer autopoietischen Systemtheorie weist die Möglichkeit derartiger Verflechtungen zurück und spricht stattdessen von Intereffikationen als der wechselseitigen Bedingtheit der jeweiligen Systemleistungen. Meines Erachtens ist die Frage der richtigen theoretischen Beschreibung des Verhältnisses verschiedener Systeme zueinander keine rein theoretisch-abstrakte Frage, sondern eine, die mit Blick auf die Empirie beantwortet werden muss.