Die Monographie geht der Frage nach, welchen Einfluss die defektive Kategorie des Artikels in den slawischen Sprachen auf die Nominalreferenz sowie auf die Bildung kohärenter Äußerungsfolgen hat. Zunächst wurde gezeigt, dass ein fehlender Determinierer nicht die Abwesenheit der funktionalen Kategorie D bedeutet, sondern dass ein phonologisch leerer Default-Determinierer angenommen werden muss, welcher für die Bildung syntaktisch und semantisch wohlgeformter Strukturen unerlässlich ist. In Interaktion mit dem informationsstrukturellen Status und dem Verb kann die semantisch unterspezifizierte und per default determinierte DP im Satzkontext hinsichtlich ihrer nominalreferentiellen und diskurspragmatischen Potentials konzeptuell angereichert werden. Die Arbeit folgt einer Grammatikkonzeption, welche dem modularen Aufbau des Sprachsystems sowie der Zwei-Ebenen-Semantik verpflichtet ist. Das Buch unterscheidet sich von früheren Arbeiten zu diesem Problem in der Berücksichtigung der Interaktion der Sprachebenen, insbesondere mit Blick auf die Abbildung syntaktischer Strukturen in kompositional aufgebaute semantische Repräsentationen. Daraus resultiert eine strikte Trennung in sprachliches und nichtsprachliches Wissen, was ermöglicht, den Anteil außersprachlicher Informationen an der Äußerungsbedeutung herauszustellen.
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