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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch das in den Mittelpunkt dieser Arbeit gestellte Werk, "Tristan", versuchte Thomas Mann 1901 die Gestalten der keltischen Sage von Tristan und Isolde wieder zu beleben. Dabei griff er nicht nach dem höfischen Epos Gottfried von Straßburgs, sondern bediente sich der rauschhaft-romantischen Oper Richard Wagners, dessen Kenntnis damals seiner Meinung nach ein unerlässlicher…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch das in den Mittelpunkt dieser Arbeit gestellte Werk, "Tristan", versuchte Thomas Mann 1901 die Gestalten der keltischen Sage von Tristan und Isolde wieder zu beleben. Dabei griff er nicht nach dem höfischen Epos Gottfried von Straßburgs, sondern bediente sich der rauschhaft-romantischen Oper Richard Wagners, dessen Kenntnis damals seiner Meinung nach ein unerlässlicher Teil der bürgerlichen Bildung war. Thomas Mann jedoch blickte nicht nach dem mittelalterlichen Irland, sondern versetzte die Handlung ins wilhelminische Deutschland, wo sich eine "zu Sentimentalität und Kitsch neigende Variante" 1 der internationalen Kunstbewegung entwickelt hatte, und zog den tugendhaften Tristan in das makabre Kleid des Fin de Siècles 2 um. Durch die Nachahmung des Wagnerschen "Tristan" setzte er sich daher nicht nur mit Wagners Oper, sondern mit der modernen Kunstauffassung auseinander. Thomas Mann brachte die überschriebenen Satzfragmente in den verzerrten zeitgeschichtlichen Kontext, mischte das Ernste und das Komische, das Komische und das Grausige und schuf damit eine vielfache Parodie. Die vorliegende Arbeit will nun versuchen, Thomas Manns Parodie auf einen stilisierten Fin-de-Siècle-Künstlertyp und dessen Verkörperung, Detlev Spinell, sichtbar zu machen. Mein Hauptaugenmerk richtet sich deshalb auf die Maßstäbe und Erscheinungsformen dieser Epoche, von der sich Thomas Mann zu distanzieren versuchte. Um Spinells Benehmen als Folge dieser Weltanschauung aufzeigen zu können, wird Spinell zunächst den anderen Figuren der Novelle gegenübergestellt: den Mitgliedern der Familie Klöterjahn. Erst danach bietet sich die Identifizierung der einseitigen ästhetischen Haltung Spinells als ein unbezweifelbares Kennzeichen der Dekadenz, des eigentlichen Objekts der Parodie, an.

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