Zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bildete sich unter dem Eindruck der Krise des Bürgertums und der Bürgerlichkeit ein neuer Jugendbegriff im deutschsprachigen Raum Mitteleuropas. Ein deutlicher Ausdruck des neuen Jugendideals waren die nun entstehende Jugendbewegung und die daraus hervorgehenden spezifischen Jugendkulturen, die bis heute fortwirken. Dieser Band beschäftigt sich mit dem deutsch-jüdischen Ausdruck und der besonderen deutsch-jüdischen Interpretation der Jugendbewegungsformel. Der erste Teil ist theoretischen Fragen gewidmet, die im Zusammenhang mit dem Kernbegriff »Jugend« stehen und auch die Grundlage für die zeitgenössischen Debatten lieferten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit historischen Hintergründen der deutschen Jugendbewegung und ihrer deutsch-jüdischen Pendants als Sonderfall, gefolgt von einem Beitrag, der die Brücke von Deutschland nach Palästina schlägt. Der dritte und letzte Teil behandelt deutsch-jüdische Jugendphänomene in Europa und während der Emigration.