Mit der Reichsgründung von 1871 sind Militär, Staat und Gesellschaft in Deutschland eine enge Verbindung eingegangen. Welche Bedeutung kommt dem Militär in so unterschiedlichen politischen Systemen wie dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem "Dritten Reich" und der Bundesrepublik zu? Unverändert bleibt dabei der überragende Einfluss der sogenannten militärischen Spitzengliederung, die auch den Oberbefehl über die deutschen Streitkräfte umfasst und damit über den Einsatz im Krieg entscheidet. Rudolf J. Schlaffer untersucht, welchen Anteil die militärische Spitzengliederung an den militärischen Erfolgen und Misserfolgen besaß, und zeigt auf, dass die damit verbundene Regelung des Oberbefehls bis heute der prägnante Ausdruck des engen Zusammenhangs zwischen dem gesellschaftlichen, politischen und militärischen System in Deutschland ist.