Die Vertreibung zahlreicher Wissenschaftler durch das Hitler-Regime markiert nicht nur einen schmerzlichen politischen und sozialen Eingriff in die deutsche Geschichte, sondern schlägt ein besonderes Kapitel in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts auf. An der Gruppe der Politikwissenschaftler läßt sich sogar studieren, wie die Erfahrung der Emigration zum Promotor wurde, um eine moderne Wissenschaft von der Politik im Nachkriegsdeutschland erst auf den Weg zu bringen. Entscheidend dafür war die Konfrontation der juristisch geprägten deutschen Staatswissenschaft mit der andersartigen Disziplin der amerikanischen political science, die sich als der selbstbewußte Kern einer demokratischen Kulturtradition präsentierte. Der Autor folgt der eigenartigen wissenschaftlichen Wirkungsgeschichte dieser Gruppe über vier Stationen - Weimarer Ausgangspunkt, Wanderung und Internationalisierung, Akkulturation in den USA, Rückwirkung auf die Bundesrepublik - und entwirft das kollektivbiographische Bild einer politisch konditionierten Disziplingeschichte. Ergänzt wird die Darstellung durch die erste Gesamtbibliographie der deutschen Politikwissenschaftler in der Emigration. "(...) Für die Geschichte unseres Faches ist dieser Band unverzichtbar (...)" Zeitschrift für Politikwissenschaft, 1/97
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