Wie die menschliche Umwelt planerisch geordnet und architektonisch gestaltet wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wer seine Bedürfnisse und Anforderungen durchsetzen kann – das heißt: wer über Raum, Ressourcen und Produktionsmittel verfügt. Erich Konter veranschaulicht dies in diesem Buch anhand signifikanter historischer Beispiele aus der Zeit des feudalen Absolutismus: am Deutschordensschloss in Ellingen (Mittelfranken) und am Berliner Stadtschloss. Diese Herrschaftsorte sollten das absolutistische Modell der angestrebten gesellschaftlichen und staatlichen Homogenität, Zentralität und Einheit sowie die damit verbundenen Herrschaftsansprüche sinnfällig materialisieren. Die Residenzschlösser und ihre architektonischen Gärten – idealtypisch auch die sie umgebenden Landschaften – waren für die Zeitgenossen augenfällige Formen der Ostentation von Herrschaft. In eingehenden und reichhaltig illustrierten Analysen zeigt der Autor, dass es dabei nicht allein um Herrschaftsdemonstration ging, sondern auch um das Agieren der Herrschenden in hierarchischen Feudalstrukturen und, was sonst selten beachtet wird, um Geschlechterverhältnisse.