Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: In vielen Ländern, vornehmlich lateinamerikanischen sowie spanisch- und portugiesischsprachigen, nehmen Telenovelas seit langem eine herausragende Position im Fernsehprogramm ein. Besonders hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang immer wieder der immense Einfluss, den die Sendungen in diesen Ländern auf das private und auch auf das öffentliche Leben haben. In den privaten Haushalten bilden die Telenovelas mittlerweile einen festen Bezugspunkt, nach dem die Zuschauer ihren Alltag organisieren und an dem sie ihre Aktivitäten ausrichten. Einen ähnlichen Einfluss üben die Telenovelas aber in einigen Ländern auch in öffentlichen Institutionen aus. In Portugal wird beispielsweise eine Parlamentssitzung verschoben, weil sie zeitgleich zur Ausstrahlung einer dort sehr berühmten Telenovela stattfinden soll. In Deutschland weiß bis vor ungefähr anderthalb Jahren noch fast niemand etwas mit dem Begriff der „Telenovela“ und damit diesem neuen romantischen Format anzufangen. Zwar werden auch hierzulande in den 80er und 90er Jahren einige lateinamerikanische Telenovelas ausgestrahlt, doch dies eher in den Randstunden des Fernsehprogramms und demzufolge auch wenig erfolgreich. Die einzige Telenovela, die im deutschen Fernsehen erfolgreich angenommen wird, ist im Jahr 1986 Die Sklavin Isaura in der ARD. Seit dem 01.11.04, dem Sendestart von Bianca - Wege zum Glück im ZDF, ist der Begriff der Telenovela in aller Munde und wird in den Medien sowie unter den Zuschauern wie selbstverständlich immer wieder verwendet. Mittlerweile existieren sechs verschiedene deutsche Telenovelas, weitere sind bereits in Planung. Dass die erste deutsche Telenovela ausgerechnet im ZDF startet, ist darüberhinaus kein Zufall. Der öffentlich-rechtliche Sender ist ohnehin für sein „Gefühlsfernsehen“ bekannt und bestätigt diesen Ruf auch immer wieder, wie zum Beispiel mit dem Traumschiff oder dem ZDF-Sonntagsfilm, in dem Stoffe aus Romanen von Rosamunde Pilcher, Barbara Wood und anderen Autoren verfilmt werden.