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In Wilhelm Raabes Roman 'Deutscher Mondschein' taucht der Leser ein in die tumultuöse Zeit des Vormärz in Deutschland. Das Werk zeichnet sich durch seinen detaillierten historischen Kontext und den feinfühligen literarischen Stil aus, der die gesellschaftlichen und politischen Unruhen der Zeit einfängt. Raabe gelingt es, die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen und den Leser in die Welt seiner Charaktere einzuführen, die mit den Herausforderungen ihrer Zeit kämpfen. Das Buch vereint sowohl historische Fakten als auch fiktive Elemente auf meisterhafte Weise. Wilhelm Raabe,…mehr

Produktbeschreibung
In Wilhelm Raabes Roman 'Deutscher Mondschein' taucht der Leser ein in die tumultuöse Zeit des Vormärz in Deutschland. Das Werk zeichnet sich durch seinen detaillierten historischen Kontext und den feinfühligen literarischen Stil aus, der die gesellschaftlichen und politischen Unruhen der Zeit einfängt. Raabe gelingt es, die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen und den Leser in die Welt seiner Charaktere einzuführen, die mit den Herausforderungen ihrer Zeit kämpfen. Das Buch vereint sowohl historische Fakten als auch fiktive Elemente auf meisterhafte Weise. Wilhelm Raabe, als Zeitzeuge des Vormärz, nutzt seine Erfahrung und sein Wissen, um ein faszinierendes Porträt dieser Epoche zu schaffen. Seine politischen Ansichten und literarischen Fähigkeiten fließen nahtlos in 'Deutscher Mondschein' ein und machen das Werk zu einem unverzichtbaren Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte. Wissenschaftlich fundiert und doch mitreißend erzählt, bietet dieses Buch einen tiefen Einblick in die Wirren des Vormärz und die menschlichen Dramen, die sich in dieser turbulenten Zeit abspielten. 'Deutscher Mondschein' ist ein Muss für jeden, der an der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts interessiert ist.
Autorenporträt
(1831-1910), in Eschershausen bei Braunschweig geboren, war zunächst einige Jahre Buchhändler, studierte ab 1854 in Berlin und lebte dann als Schriftsteller in Wolfenbüttel, Stuttgart und ab 1870 in Braunschweig. Raabe ist ein bedeutender Vertreter des poetischen Realismus und ein Meister der satirischen Komik und des grotesken Humors; eines seiner wichtigsten Werke ist der Roman Stopfkuchen (1891).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2021

Späte Rache des Trabanten
Wilhelm Raabes "Deutscher Mondschein"

Wenn einer gleich zu Beginn seines Berichts betont, er sei "ein selbst für Deutschland außergewöhnlich nüchterner Mensch", der seine "fünf Sinne zusammenzuhalten" wisse, der weckt den Argwohn seiner Zuhörer. Oder der Leser, in diesem Fall, denn man kann sich den Erzähler von Wilhelm Raabes 1872 verfasster Geschichte "Deutscher Mondschein" kaum anders vorstellen als schreibend, am Arbeitstisch sitzend, wahrscheinlich Pfeife rauchend - und dabei versuchend, die Ungeheuerlichkeit, die er im Urlaub erlebt hat, irgendwie dadurch zu bannen, indem er sie schriftlich fixiert und bisweilen den "geehrten Leser" seines, wie er schreibt, Protokolls, direkt anspricht.

Was also ist geschehen? Der Erzähler, ein offenbar angesehener Jurist und Familienvater, fährt 1867 zur Erholung nach Sylt. Was es mit der Erholung auf sich hat, verrät ein Satz wie "Daheim säge und spalte ich in meinen Mußestunden mein Brennholz, hier trieb ich Allotria oder studierte einige vorsichtigerweise im Gepäck mitgeführte Abhandlungen über die braunschweigische Erbfolge", und natürlich wird überdeutlich, wie Raabe seinen Erzähler verstanden wissen will.

Doch der Staatsdiener im Urlaub macht bei einem abendlichen Spaziergang in den Dünen die Bekanntschaft eines anderen, ihm durchaus ähnlichen Kollegen namens Löhnefinke, der panische Angst vor dem Mondlicht erkennen lässt und erst beruhigt ist, als er unter dem praktischerweise mitgeführten Regenschirm seines Kollegen Schutz vor den Mondstrahlen findet. Bei mehreren Gläsern Grog erzählt Löhnefinke seine Geschichte: wie er als junger Mann, bezeichnenderweise im Jahr 1848, in einer Mondnacht die Ahnung eines ganz anderen Lebens als das eines in der Familientradition zum Beamten bestimmten Mannes erhielt. "Sie sehen von Ihrem Kopfkissen aus nach Ihrer Bibliothek hinüber, und plötzlich ergreift Sie eine kaum zu bezwingende Lust aufzuspringen, den ganzen Trödel in die Arme zu fassen - und - und - und - Dinge - unsagbare Dinge damit vorzunehmen."

An Stellen wie diesen kommt die Erzählung zu sich selbst, und die Erschütterung im Mondlicht wird zur Erschütterung des Textes selbst, der weit mehr zeichnet als nur ein Bild zweier Beamter. "Deutscher Mondschein" ist eine wunderbare Entdeckung, der gediegene schmale Band von Jung und Jung wird von einem profunden Nachwort von Jochen Missfeldt begleitet, das den Text in dessen Entstehungszeit verortet und zugleich klarmacht, dass die geschilderten Phänomene und Spannungen bis heute relevant geblieben sind. TILMAN SPRECKELSEN

Wilhelm Raabe: "Deutscher Mondschein".

Mit einem Nachwort von Jochen Missfeldt. Verlag Jung und Jung, Salzburg 2021. 64 S., geb., 12,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Tilman Spreckelsen rückt nicht wirklich damit heraus, was ihn an Wilhelm Raabes kleinem Text so begeistert, ja erschüttert hat. Der Sylter Mondschein selbst, unter dem sich zwei Beamte im Jahr 1867 treffen, um einander beim Grog aus ihrem Leben zu erzählen, ist es jedenfalls nicht. Die Plastizität der Figuren könnte es sein, noch mehr aber fasziniert Spreckelsen scheinbar der erschütternde Blick auf das Mögliche, Versäumte, das ungelebte Leben, von dem die beiden Philister in den Dünen träumen. Das Nachwort von Jochen Missfeldt informiert den Rezensenten über die Entstehungszeit des Textes im Jahr 1872.

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