Einschränkungen von Grundrechten, Versammlungsverbote und Kontaktverfolgungen, Schließung von Schulen und Geschäften - im Januar 2020 hätte kaum jemand in Deutschland derart massive Eingriffe in das Alltagsleben für möglich gehalten. Doch Bund, Länder und Kommunen setzten in der seuchenrechtlichen Notfallsituation der Corona-Pandemie genau diese Maßnahmen ab März 2020 um. Matthias Lemke ordnet das Ringen mit dem Virus vor dem historischen, rechtlichen und politischen Hintergrund der deutschen Regelungen zum Ausnahmezustand ein. Er macht dabei drei Phasen des Krisenmanagements sichtbar, die über die Ereignisse des Jahres 2020 hinausweisen. Denn regieren in Krisensituationen, das zeigt sein Blick zurück, kann demokratiegefährdend sein, gerade wenn Rufe nach dem »starken Mann« oder der »starken Frau« lauter werden. Am Ende diskutiert dieses Buch anhand von sieben Thesen, wie ein demokratieverträgliches Krisenmanagement funktionieren kann. Denn die nächste Katastrophe wird kommen, ob wir wollen oder nicht.
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»Matthias Lemke hat ein wichtiges Buch vorgelegt, das die Debatten zur Pandemiepolitik maßgeblich beeinflussen wird.« Sven Jochem, Portal für Politikwissenschaft, 10.03.2021 »Dieses Buch kann helfen, uns in dieser Ausnahmesituation, in der wir uns befinden, klar zu werden: klar darüber, welche richtigen und falschen Schritte bislang gegangen wurden, klar darüber, welche Einschränkungen und Opfer unsere Gesellschaft in einer Ausnahmesituation wie der momentanen hinzunehmen bereit ist; und klar darüber, wie wir mit künftigen Krisen dieser Art umgehen wollen.« Kristian Teetz, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 30.04.2021 »An die rundum überzeugende, gut hundertseitige Auseinandersetzung mit den Diskussionen des 'Ausnahmezustands' von 2020 im ersten Teil seines Buchs schließt Lemke im zweiten Teil eine Chronik der Coronapandemie vom 27. Januar bis zum 30. September 2020 an. Stellenweise enthält diese Chronik kluge Analysen, zum Beispiel zur Bundestagsdebatte um die Coronamaßnahmen am13. März 2020, die einen - aus Lemkes Sicht übrigens erstaunlich ruhigen - Grundakkord der gesundheitspolitischen Diskussionen anschlug [...].« Malte Thießen, H-Soz-Kult, 18.04.2023