Für dieses Buch konnte ich mich gleich vom Anfang an begeistern. Es gibt von allem etwas und für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Zudem: was für ein schöner Titel! Und diese Idee ist auch weiter im Buch gepflegt: Bei vielen Rezepten gibt es zum Schluss einen extra Tipp oder einen Hinweis „Avec
Amour“, wie man es noch anders machen kann oder wie das Gericht traditionell serviert wird, welcher…mehrFür dieses Buch konnte ich mich gleich vom Anfang an begeistern. Es gibt von allem etwas und für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Zudem: was für ein schöner Titel! Und diese Idee ist auch weiter im Buch gepflegt: Bei vielen Rezepten gibt es zum Schluss einen extra Tipp oder einen Hinweis „Avec Amour“, wie man es noch anders machen kann oder wie das Gericht traditionell serviert wird, welcher Wein dazu passt usw.
Die Auswahl an Rezepten ist wohl durchdacht: „Frühstück, Vorspeisen & Fingerfood, Suppen, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch& Geflügel, Gemüse& Vegetarisches, Desserts, Kuchen und Gebäck“. In jeder Abteilung gibt es mal 8, mal 12 und mehr Rezepte, in jeder konnte ich gleich mehrere Rezepte finden, die unbedingt ausprobiert gehören. Bei jedem ist etwas Besonderes, Raffiniertes dabei. Bei Vorspeisen findet man auch paar Getränke: Picon bière, Apéro rosé.
In der Frühstückabteilung sind Rezepte für Croissants, Brioche (als Kastenbrot), Petit’s Pains, Quittengelee und Himbeerkonfitüre, Roggenmischbrot im Kasten, Roggenbrothäppchen mit Lachs, Matjesfilet in Sahnesoße. Letzteres wahrscheinlich, wenn man etwas mehr Cremant oder Champagne oder ähnliches am Vorabend erwischt hat, lach. Aber gut, die Sahnesoße fand ich sehr nachahmenswert. Die „Waldpilzpastetchen“ lachen mich gerade an. Wenn man sie mit Fertigblätterteig machen würde, wäre der Zeitaufwand recht überschaubar. Die Tartelettes mit Kürbiscreme hören sich auch unwiderstehlich an.
Bei den Suppen findet man auch „Grundrezepte Fonds“ wie Kalbsfond, Fischfond, Krabbenfond, Gemüsebrühe usw. Finde ich toll. Kann sein, dass so manch junger Mensch am Anfang seiner Kochkarriere diese Rezepte sehr gut gebrauchen kann. Die Zwiebelsuppe Paul Bocuse, die mit der gerösteten Baguettescheibe und geschmolzenem Bergkäse erscheint mir durchaus machbar, sowie Bouillon von Edelfischen mit Safran, beide schauen auf den begleitenden Fotos sehr verführerisch aus. Das gilt auch für viele anderen hier vorgestellten Gerichte.
Die Rezepte sind sehr gut erklärt: schlicht und ergreifend. Bei jedem Rezept stehen gleich oben die Angaben, wie lange man dafür braucht z.B. beim provenzalischen Zwiebelkuchen: „Zubereitung: ca.50 min, Ruhen: ca. 30 min. Backen: ca. 30 Min.“
Und wenn ich das Buch durchblättere, zieht es mich förmlich in die Küche zu den Töpfen und Pfannen: Da wollen wir doch gleich mal etwas Schönes zaubern!
Paar sehr kurze Geschichten persönlicher Natur begleiten die Rezepte. So erfuhr ich, wie die Autorin zu ihrer großen Auszeichnung „Bocuse d’ Or“ kam. Sehr interessant, auch die Fotos dazu! Lea Linster kannte ich von den Kochsendungen, die ich mal geschaut habe. Sie war mir sehr sympathisch, so eine feine Art! Und nun weiß ich etwas mehr über sie und freue mich darauf. Auch über ihre großartigen Rezepte. Gerade neulich hörte ich in einem Kochkrimi in etwa folgendes: Der Koch kann nur sein Bestes geben, nämlich seine Rezepte.
Ein critical mind kann man vllt sagen: Na, da sind ja überwiegend Klassiker! Rinderrouladen, Boeuf Bourguignon, Coq au vin mit Rotwein usw. Ja, das mag schon sein. Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Nur eine kleine, feine Besonderheit, ein spezieller Dreh bei der Zubereitung kann vieles ändern. Und schon haben wir ein großartiges Gericht auf dem Teller.
Gerade weil jetzt Spargelsaison ist: Ein Rezept von „Hollandaise“ mir Champagne oder Sekt, zu weißem Spargel, findet man in der Gemüseabteilung. Provenzalischer Gemüseeintopf (Ratatouille), Kartoffelgratin, Kartoffelrösti mit Gemüse, mit gebeiztem Lachs, knusprige Bratkartoffeln, Pommes mit Mayo, letzteres selbst gemacht, versteht sich, sind auch dabei.
Die Dessert-und-Kuchen-Abteilung ist ein Paradis für die Naschkatzen. Zitronentörtchen mit Baiserhaube, karamellisierter Apfelkuchen, Käsekuchen, Croissant- und Plunderteigrezepte mit ausführlicher Beschreibung und Fotos. Saint- Honoré-Torte (mit Windbeuteln) – eine schöne Idee zum Geburtstag oder einem anderen Fest, das gilt auch für Vacherin mit Erdbeer- und Vanilleeis, wie man Eis und Baiserboden macht ist ausführlich beschrieben.
Es sind noch mehr Rezepte, die unbedingt ausprobiert gehören. So langsam muss ich zum Schluss kommen.
Das schönste finde ich, dass man beim Blättern dieses Buches einfach Lust aufs Kochen bekommt. Damit ist die Aufgabe erfüllt. Kochen und Backen ist eine erfüllende, kreative Tätigkeit. Und über die Ergebnisse freut man sich selbst und die Familie noch dazu.
Ich freue mich auf weitere Bücher von Lea Linster und vergebe sehr gern 5 leuchtende Sterne.