Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 2,0, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird für Deutschland und die Eurozone die Implementierung eines bargeldlosen Bezahlungssystems untersucht. Es findet eine Analyse der Folgen statt, wenn in der Eurozone als offizielles Zahlungsmittel eine Digitalwährung, beispielsweise einen "E-Euro", simultan zur vollständigen Bargeldabschaffung eingeführt würde. Hierbei werden auf Basis geldtheoretischer Grundlagen potentielle Chancen und Risiken verglichen. "Bargeld ist geprägte Freiheit", hat der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing (2014), in Anlehnung an Fjodor Dostojewski (1862) formuliert. Aktuell wachsen jedoch länderübergreifend bargeldkritische Stimmen. Zahlreiche renommierte Ökonomen fordern unter anderem, die Bargeldnutzung durch Obergrenzen einzuschränken, Noten mit hoher Denomination dem Zahlungsverkehr zu entziehen oder das Bargeld sogar vollständig abzuschaffen. Zwar versicherte Finanzminister Wolfgang Schäuble noch 2016 bezüglich einer möglichen Bargeldabschaffung: "In Kontinentaleuropa kenne ich niemanden, der die Absicht hat, Bargeld abzuschaffen." Doch nicht zuletzt durch den Beschluss der EZB vom 04.05.2016 die Produktion und Ausgabe des 500 Euro Scheins bis Ende 2018 einzustellen, hat sich die Brisanz und Aktualität des Themas im Euroraum widergespiegelt. Spätestens durch ein Interview Peter Bofingers mit dem Spiegel, unter dem Titel "Bargeld ist ein Anachronismus", in welchem er argumentiert, Bargeld sei ein zu teures Zahlungsmittel, welches das Aufkommen schattenwirtschaftlicher Aktivitäten begünstige, ist die Diskussion auch in Deutschland angekommen. 12 europäische Staaten, darunter Frankreich, Italien und Spanien, haben bereits eine Obergrenze für Barzahlungen eingeführt. Auch wenn es in Deutschland bisher keine Bargeldobergrenze gibt, steht diese zur Debatte. Befürworter des Bargeldes sehen dies als erste Schritte in Richtung einer vollständigen Abschaffung. Kritiker des Bargelds argumentieren weiterhin, dass dieses durch seine Existenz Zentralbanken eine Geldpolitik unterhalb der Nullzinsgrenze größtenteils verhindere und eine Abschaffung somit die geldpolitischen Handlungsmöglichkeiten ausweiten würde.
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