Schicks Essay über Eigenschaften der deutschen Mehrheitsgesellschaft ist kurz und bündig. Ihre "sechs Urteile" stützt sie auf zehn Jahre Beobachtungen in Deutschland. Trotz der überspitzten Darstellung betreibt der Text nicht eindimensional die Zuspitzung, sondern Schick argumentiert, vergleicht,
und lockert ihre Beschreibung deutscher Kultur mit Sarkasmus auf.
Wer als "Alman" (Deutsche*r ohne…mehrSchicks Essay über Eigenschaften der deutschen Mehrheitsgesellschaft ist kurz und bündig. Ihre "sechs Urteile" stützt sie auf zehn Jahre Beobachtungen in Deutschland. Trotz der überspitzten Darstellung betreibt der Text nicht eindimensional die Zuspitzung, sondern Schick argumentiert, vergleicht, und lockert ihre Beschreibung deutscher Kultur mit Sarkasmus auf.
Wer als "Alman" (Deutsche*r ohne Zuwanderungsgeschichte) die sechs Abschnitte zu Geiz, Humor, Emotionalität, Scheinheiligkeit, Müll und Toleranz liest, erkennt sich vielleicht wieder, erlebt aber womöglich auch eine Abwehrreaktion - so ging es mir: "In meinem Umfeld ist das aber nicht so (oder zumindest nicht so schlimm)!" Ich finde es wichtig, diese Reaktion erstmal zu akzeptieren, aber auch zu reflektieren, ob Schick mit ihrer Beschreibung der deutschen Mehrheitsgesellschaft trotzdem Recht haben könnte. Und sich zu fragen, wie wir uns in unserem kulturellen Feld positionieren und verhalten wollen. Welches Deutschland schaffen wir ab, welches Deutschland erschaffen wir neu?
Guter Denkanstoß.