In Deutschland wird nach großen Katastrophen der Toten zumeist in einer öffentlichen Feier gedacht. Sie verbindet religiöse und staatliche Trauerfeier. Die religiöse Feier wird dabei bisher als ökumenischer Gottesdienst gestaltet, welcher von den christlichen Kirchen vorbereitet wird. Daran sind immer wieder auch andere Religionsgemeinschaften, vor allem Juden und Muslime, beteiligt. Damit stellt sich die Frage nach Gestalt und Inhalt der Trauergottesdienste. Wie wird mit der Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen in solchen Feiern umgegangen? Wie bringen sich die Kirchen ein? Was ist die Funktion ihrer Rituale in dieser Situation? Welche Bedeutung messen Öffentlichkeit und Staat den Trauerfeiern bei? Sollen solche Feiern zukünftig multi- oder interreligiös begangen werden? Die Beiträge des Bandes diskutieren diese Fragen im gemeinsamen Gespräch von Fachleuten aus Theologie, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie verschiedenen Praxisfeldern.