Mit dem Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit vom Juni 1991 haben Deutsche und Polen ein neues, hoffnungsvolles Kapitel ihrer historisch schwer belasteten Beziehungen aufgeschlagen. Im Mittelpunkt der Bemühungen um ein konstruktives Miteinander standen Aspekte der Aussöhnung und Annäherung durch regelmäßige Regierungskonsultationen, Zugeständnisse an die Minderheiten, der Aufbau eines gemeinsamen Jugendwerkes und erleichterte Reisemöglichkeiten in einem zusammenwachsenden Europa. Heute, ein Vierteljahrhundert nach Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages, sind die Beziehungen zwischen den beiden NATO- und EU-Partnern eher instabil. Obwohl beide Länder in vielfältigen Politikbereichen rechtlich, ökonomisch, politisch und gesellschaftlich eng miteinander verwoben sind, wirkt ihr zwischenstaatliches Verhältnis angespannt. Vielfach fehlt das Verständnis für die Interessen und politischen Positionen des jeweiligen Nachbarn. Der Sammelband vermittelt Einblicke in die deutschen und polnischen Präferenzen und Stimmungslagen in wichtigen EU-Politikfeldern. In fundierten Beiträgen durchleuchten Experten beider Länder die jeweiligen Standpunkte in außen-, energie- und handelspolitischen Fragen und suchen nach den bilateralen Kooperationspotentialen.
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