Die in der deutschsprachigen und polnischen Literatur entworfenen Fremd- und Eigenbilder lassen Rückschlüsse über die kulturelle Identität wie auch existierende Stereotype zu. Für die letzten Jahrzehnte wird man davon ausgehen können, dass ein nachhaltiger Wandel in den deutsch-polnischen Beziehungen eingetreten ist. Als Folge davon ist es zu einem Abbau existierender Stereotype gekommen. Damit in Verbindung steht ein Plädoyer für Offenheit gegenüber dem Anderen, seiner Werte und seiner Kultur. Der Perspektivenwechsel war nicht zuletzt deshalb möglich, weil in besonderer Weise erinnert und vergessen wurde. Zudem hat die Bereitschaft zugenommen, »die andere Seite mit ihren eigenen Augen« (Uwe Johnson) zu betrachten. Die Beiträge zeigen, dass in diesem Prozess Literatur wie auch filmische Inszenierungen, das Theater oder die Bildende Kunst eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben, auch und gerade, indem sie >aufstörende Erfahrungen< zum Gegenstand der Darstellung machten.
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