Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Hans-Georg Gadamer verweist in seinem Werk Wahrheit und Methode auf die platonischen Dialoge, um deren dialektisches Verfahren als Vorbild für seine Hermeneutik, insbesondere für den Prozess des Verstehens, aufzuzeigen. Zuerst soll Gadamers Verständnis der platonischen Dialoge in Bezug auf seine Hermeneutik dargestellt werden. Dies gelingt ihm seiner Hermeneutik gemäß recht gut, wie später noch gezeigt werden soll. Dennoch treten bei der Darstellung dieses Fundaments Fragen auf, welche ich zum Thema dieser Arbeit erhoben habe. So wird auch erst die Frage nach der Bedeutung der Subjektivität ihren Sinn erhalten können. Die Frage nach der Bedeutung der Subjektivität ist sowohl für Gadamers Hermeneutik als auch für Platons Dialoge ein zentrales Kriterium, welches diese Arbeit herausstellen und erörtern möchte. Folgende Kriterien sind dieser Arbeit zu Eigen: 1.Welches Gewicht legt Gadamer auf die Subjektivität des Interpreten eines Textes? – Kommt dieser zu kurz oder zur vollen Geltung? 2.Wie steht Platon zur Subjektivität innerhalb der Dialoge? 3.Inwieweit unterscheiden sich diese beiden Auffassungen? Nachdem diese Kriterien erörtert worden sind, sollen die möglichen Folgerungen erfasst werden. Meine These lautet nun, dass Gadamer und Platon sich dahingehend unterscheiden, dass sie der Subjektivität des Individuums verschiedene Bedeutung zumessen. Das liegt zum größten Teil daran, dass beide verschiedene Sichtweisen über die Erkenntnis der Wahrheit haben. Diese These soll also anhand der oben aufgestellten Kriterien anschaulich gemacht und begründet werden.